Nievenheims Bertha-von-Suttner-Schule feiert in ihrer Platznot einen Teilerfolg
Die Vierzügigkeit der Oberstufe wurde anerkannt, weitere Räume sind aber vorerst nicht in Sicht.
Nievenheim. Dirk Rimpler bewies Nervenstärke. Die Diskussion, die der Direktor der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule im Schulausschuss verfolgte, als es um den Raumbedarf an seiner Schule ging, war nicht nur für ihn mitunter schwer auszuhalten. Immerhin konnte er einen Teilerfolg mit nach Nievenheim nehmen: Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Piraten/Linken stimmte der Ausschuss für die dauerhafte Vierzügigkeit der Oberstufe. Damit ist zwar indirekt auch anerkannt, dass die Schule mehr Platz benötigt. Doch noch steht nicht fest, wie der Bedarf befriedigt werden soll und wie schnell es geschehen kann. Darüber soll in einer Sondersitzung des für bauliche Dinge zuständige Eigenbetriebs der Stadt beraten werden.
Die Koalition der Bürgerlichen aus CDU, FDP und Zentrum stimmte der Vierzügigkeit nicht zu. Eine Begründung für ihre Enthaltung lieferte sie nicht. Sie scheiterte sogar mit ihrem Antrag, das komplette Thema in den Hauptausschuss weiter zu leiten und so weiter zu verzögern. Auf Unverständnis stieß die Aussage der schulpolitischen Sprecherin der CDU, Carola Westerheide, man benötige noch „Zahlen, Daten, Fakten“. Direktor Rimpler zweifelte genau dieses an und sagte: „Jeder, der das Raumproblem bei uns kennt und Zahlen benötigt, hätte mich anrufen können.“ Laut Elternvertreter hatten diese im Vorfeld anderthalb Stunden mit CDU-Vertretern ebenso wie an einem anderen Tag mit der SPD zusammen gesessen und die Problematik ausführlich diskutiert. Die Zahlen sind hinlänglich bekannt und dramatisch: Die bis dato dreizügige Oberstufe ist nominell auf 60 Schüler ausgelegt. Rimpler fuhr sie bereits mit 90 Schülern und im laufenden Schuljahr mit vier Zügen und „103 eigenen Schülern“, um der Nachfrage gerecht zu werden. Aber alle auswärtige Seiteneinsteiger müssen abgelehnt werden. Rimpler: „In der Jahrgangsstufe 10 haben wir 121 Schüler.“ Für dieses Schuljahr hatte die BvS-Schule 47 Anmeldewünsche für die Oberstufe von außen entgegen genommen, davon waren 35 Dormagener Kinder. Angenommen werden konnte keins. Norbert Führes von den Grünen und selbst Hauptschullehrer, betonte die Notwendigkeit einer für auswärtige Schüler offene Oberstufe gerade „für Hauptschüler mit einem Qualifikations B-Vermerk“.
Nachvollziehbar ist der Wunsch, nach mindestens drei zusätzlichen Unterrichtsräumen. Im vergangenen Jahr war zunächst von Containern und Kosten von über 600 000 Euro die Rede. Weil der Bedarf aber dauerhaft ist, wünscht sich die Schule eine entsprechende Lösung. Schuldezernent Robert Krumbein brachte Holzbauten ins Gespräch, die es in Skandinavien gebe und auf drei bis vier Jahrzehnte ausgelegt sind. Während sich die SPD durch Rotraud Leufgen positiv äußerte, gab sich die CDU zurückhaltend. Man wolle verschiedene Varianten und deren Kosten sehen. Im Betriebsausschuss Eigenbetrieb will die Verwaltung Vorschläge zeigen.