Option auf fünften Zug in der Gesamtschule
Dependance-Lösung mit der Stadt Meerbusch ist abgelehnt.
Kaarst. Zunächst die eindeutige Nachricht vorab: Die von der Verwaltung angedachte Dependance-Lösung zur Gründung einer zweiten Gesamtschule mit Meerbusch ist vom Tisch. Die akute Bedrohung der letzten Kaarster Realschule an der Halestraße ist damit abgewendet. Bei den Eltern der Realschüler bleibt trotzdem ein ungutes Grummeln im Bauch.
Mit der knappen Mehrheit des Fünferbündnisses aus SPD, Grünen, FDP, Zentrum und UWG haben Schulausschuss und Stadtrat jetzt beschlossen, dass die derzeit vierzügige Gesamtschule in Büttgen renoviert beziehungsweise mit der Bauoption auf eine Erweiterung um einen fünften Zug neu errichtet wird — wenn die Zahl der Anmeldungen eine Erweiterung erfordert. Um den letzten Halbsatz wurde heftig gerungen.
Die CDU sieht in dem gefassten Beschluss einen nunmehr festgeschriebenen Automatismus. Die Union wollte der Realschule mit dem vorläufigen Einfrieren der Gesamtschulzügigkeit auf vier Züge eine verbriefte Schonfrist von zwei bis drei Jahren verschaffen.
Durch den Antrag des Fünferbündnisses sei gegen den ausdrücklichen Willen von Elternschaft und Realschulleitung gehandelt worden, sagt Vize-Fraktionschef und Vorsitzender der Jungen Union, Sven Ladeck. Anstatt die Begrenzung auf vier Züge während der Entstehungsphase der Gesamtschule festzulegen, habe das Bündnis durchgesetzt, dass im Schuljahr 2016/17 die Gesamtschule um weitere Züge erweitert werden kann, obwohl diese bereits durch zwei auslaufende Schulen, einem im Bau beziehungsweise Umbau befindlichen Schulstandort und Inklusion belastet sei.
Fakt ist: Die im Februar vorgelegten Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Kaarst für das Schuljahr 2015/16 belegen: Die Gesamtschule könnte einen fünften Klassenzug tragen. Die Entscheidung über eine Dependance der Büttgener Gesamtschule in Korschenbroich soll nach Vorlage der Zahlen einer Elternbefragung getroffen werden.