Steinmetz ist ab 1. Juli IHK-Chef
Der 47-Jährige ist Nachfolger von Dieter Porschen.
Rhein-Kreis. Rund 70 000 Unternehmen mit nahezu 360 000 Beschäftigten sind in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein organisiert. Sie bilden eine „pulsierende Wirtschaftsregion“, die nach der Einschätzung von Jürgen Steinmetz „im oberen Drittel der NRW-Liga“ spielt. Der 47-Jährige, der mit seiner Frau Ute in Büttgen wohnt, kann sich ein Urteil erlauben, ab Dienstag bildet er als Hauptgeschäftsführer gemeinsam mit Präsident Heinz Schmidt die Doppelspitze der Kammer, die 1977 aus der freiwilligen Fusion der drei IHK Krefeld, Mönchengladbach und Neuss entstand.
Erstmals seit dem Zusammenschluss steht mit Steinmetz künftig ein Hauptgeschäftsführer an der Spitze der hauptamtlichen Verwaltung, der aus dem Rhein-Kreis stammt. Steinmetz war bis Ende Februar Allgemeiner Vertreter von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er tritt die Nachfolge von Dieter Porschen (64) an, der nach 20 Jahren im Amt in den Ruhestand wechselt. Gestern wurde er verabschiedet und sein Nachfolger ins Amt eingeführt.
Die Schlange der Gäste, die sich von Dieter Porschen persönlich verabschieden wollten, reichte bis weit vor die Türe der eleganten Lounge im Hugo-Junkers-Hangar auf dem Mönchengladbacher Flughafen-Gelände. Fast 500 Hände hatte der Scheidende geschüttelt als mit halbstündiger Verspätung der offizielle Teil des Sommerfestes begann. Präsident Heinz Schmidt würdigte Porschen als eine Persönlichkeit, die nicht nur einem Gremium vorsitze, sondern seine Mitstreiter auch immer antreibe — „manches Mal auch mich“. Eine Einschätzung, die Porschen teilte, denn er gestand in seinem Schlusswort, dass er immer etwas verändern wolle, um die gute Sache voranzubringen. Als einen großen Erfolg der Ära Porschen bezeichnete Schmidt, dass die Metropolregion Rheinland nun Wirklichkeit werde. Auch die Internationale Schule am Rhein, die in Neuss von Peter Soliman zur Blüte geführt werde, gehe letztlich auf den Motor Dieter Porschen zurück.
Jürgen Steinmetz, dem Neuen auf der Kommandobrücke der IHK-Zentrale in Krefeld, wünschte Heinz Schmidt „viel Schwung und Kraft“, denn beides benötige der Kammerbezirk, um die Herausforderungen der Zukunft bestehen zu können.
Dass er weiß, welche Herausforderungen Schmidt meint, bewies Jürgen Steinmetz in seiner Antrittsrede. In der Formulierung bescheiden, im Ton selbstbewusst benannte er die Themenfelder, die er sieht: Demografischer Wandel, Energiewende, Digitalisierung, Internationalisierung und den Fachkräftemangel. Das alles wolle er mit wirtschaftlichem Verstand und bei stabilen IHK-Beiträgen angehen.