Organspende der Oma hält den kleinen Elias (1) am Leben

Der 20 Monate alte Junge leidet seit seiner Geburt an einer Nierenschädigung.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Elias ist putzmunter. Der 20 Monate alte Grevenbroicher läuft durch die Wohnung, erkundet aufmerksam seine Umgebung und lächelt jeden Besucher freundlich an. Was so normal klingt, ist alles andere als das, denn Elias erholt sich von einer sehr schweren Krankheit. Beide Nieren des Kindes haben nicht mehr richtig gearbeitet. Im Dezember erhielt der Junge eine gesunde Niere, die ihm seine Großmutter spendete. Zwei Wochen später wurde seine zweite — kranke — Niere entfernt. Nach vielen Operationen und der Dialyse scheint sich der kleine Elias jetzt gut zu entwickeln.

Darüber sind seine Mutter Sophie Eisleben (20) und seine Oma Petra Kowalzik (49) überglücklich. Denn schon während der Schwangerschaft haben Elias und seine Mutter eine Menge mitgemacht. „Bei einer Ultraschallentwicklung stellte meine Frauenärztin fest, dass die Blase des Kindes im Verhältnis zu dem kleinen Körper riesig war“, erinnert sich die junge Mutter.

Petra Kowalzik, Oma von Elias, über ihre Nierenspende

Ein Spezialist, Professor Thomas Kohl vom Zentrum für Fetalchirurgie (DZFT) in Gießen, stellte fest, dass das ungeborene Kind unter Luto (Lower unrinary tract obstraction), einem Verschluss der Harnröhre, litt. Sogenannte „Pigtail“-Zugänge wurden in der 16. Schwangerschaftswoche durch den Bauch und die Fruchtblase in die Blase des Kindes gelegt, um diese zu entleeren.

„Trotzdem nahmen Elias’ Nieren durch den Verschluss des Harnleiters Schaden, so dass er kurz nach der Geburt schon zur Dialyse musste“, berichtet Sophie Eisleben. Erst, als Elias das Gewicht von zehn Kilogramm erreicht hatte, war eine Nierenspende eines Familienmitgliedes möglich. Petras Kowalziks linke Niere wurde ihrem Enkel rechts eingepflanzt „Das war ein großes Glück. Wäre ich zehn Jahre älter gewesen, wäre das nicht mehr möglich gewesen“, sagt die Großmutter, die sich von der Nierenspende schnell erholt hat. „Schon im Operationssaal kam der Professor herein und berichtete, dass Elias zum ersten Mal 180 Milliliter gepinkelt hat.“

Ihre Niere, sagt Petra Kowalzik, könne nun rund 15 Jahre im Körper des kleinen Jungen funktionieren. „Dann kommen als Spender noch mein Mann Pierre und ich als Eltern in Frage“, erklärt Mutter Sophie Eisleben. „Wir wollen Elias ja möglichst viele Spenden ermöglichen.“

Für die kleine Grevenbroicher Familie war und ist es noch eine sehr intensive Zeit, in der Elias und sein Wohlergehen im Mittelpunkt stehen. Bald, wenn weiterhin alles gut läuft, will Sophie Eisleben, die am Pascal-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat, aber auch wieder ein bisschen auf sich schauen. Wenn alles klappt, will sie ab Oktober Sonderpädagogik studieren.

Elias hat dann einen Platz in der integrativen Kindertagesstätte Blumenwiese.