PCB-Schule wird jetzt versiegelt

Schulausschuss einmütig: Schnelle Abtrennung in den Ferien, dann weitere Planungen.

Neuss. Der Beschluss fiel bei einer Enthaltung (Linke) einstimmig: In der Dreikönigenschule werden die mit PCB belasteten Bauteile wie vor allem die Fugen mit einer mehrlagigen Spezialfolie in einem eigens entwickelten Klebeverfahren gasdicht abgetrennt. Das kostet etwa 180 000 Euro. In einem zweiten Schritt wird die Politik nach der Sommerpause über weitergehende Maßnahmen wie die klassische Sanierung durch den Ausbau der belasteten Bauelemente oder den Abriss und Neubau der Schule an der Weberstraße entscheiden.

Auf diesen Vorschlag von CDU und FDP einigten sich die Mitglieder des Schulausschusses als einzig gangbare Möglichkeit. Zuvor erläuterte Armin Krüger, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, nochmals die Varian-ten, dazu gab es zahlreiche Nachfragen und eine Diskussion über die Höhe der Grenzwerte.

Das Abtrennungsverfahren, so führte Krüger aus, sei seit seiner Einführung vor zehn Jahren deutlich weiterentwickelt worden. Die Folie mit der Aluminiumschicht ist laut Hersteller dauerhaft dicht. Der Nachteil: Eine mögliche Belastung der Raumluft durch Sekundärquellen — jahrelanger PCB-Austritt kann zum Beispiel Oberflächen von Tischen belasten — bleibt bestehen. In der Aula der Realschule Norf, in der die herkömmliche Sanierung scheiterte, wurden mit der Abtrennung Erfolge erzielt.

Alle Schulpolitiker betonten, es gehe darum, zunächst die PCB-Belastung schnell unter den Grenzwert von 300 Nanogramm je Kubikmeter Luft zu senken. Das soll laut Beschluss durch das Abtrennungsverfahren bis zum Ende der Sommerferien erledigt sein. Schon jetzt hat das Gebäudemanagement den am stärksten belasteten Flur und einen Klassenraum entsprechend behandelt.

Der Beschluss des Schulausschusses von Dienstag Abend aber geht weiter. Das Gebäudemanagement muss nun seine Kostenaufstellungen für die Varianten der aufwendigen klassischen Sanierung und Abriss/Neubau präzisieren. In den Haushalt 2013 sollen dann Planungskosten für eine der beiden Lösungen eingestellt werden, 2014 könnte dann saniert oder abgerissen werden.

Mit seinem Beschluss entsprach der Ausschuss auch dem Votum des Runden Tisches. In diesem Gremium hatten sich Lehrer und Elternvertreter, Erzieher der OGS und Vertreter der Stadt sowie der Elternpflegschaft mit großer Mehrheit für die schnelle Abtrennung ausgesprochen, berichtete Schulleiter Bernhard Prick: „Allerdings als Übergangslösung.“ Auch Ute Breuer als Vertreterin des Stadtelternrats freute sich über den Beschluss. Sie verwies darauf, dass der auf Druck der Eltern zustande gekommen sei — mehr als zehn Jahre nach den Messungen in der Schule.