Prozess: Neusser missbrauchte Vierjährige

Haftstrafe und Unterbringung in der Psychiatrie.

Neuss. Immer wieder hatte er Kontakt zu jungen Mädchen gesucht. "Ihnen fühlte er sich gewachsen", sagte am Mittwoch der Vorsitzende Richter des Düsseldorfer Landgerichts.

Er verurteilte einen Neusser (48) wegen sexuellen Missbrauchs an Kindern zu viereinhalb Jahren Haft und Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Die Strafkammer ging davon aus, dass der Mann an einer krankhaften seelischen Störung leidet.

Der Neusser hatte selbst Inserate aufgegeben, in denen er sich als ehrenamtlicher Schwimmtrainer für Kinder anbot. Auch Kindergärten nahmen seine Hilfe in Anspruch. Was niemand ahnte: Der Mann hatte vor Jahren bereits in Haft gesessen.

Er hatte als Betreuer eines Turnvereins junge Mädchen sexuell missbraucht. Nur mit der Auflage, sich Kindern nicht mehr zu nähern, war er entlassen worden.

Mit dem gestrigen Urteil sah es die Strafkammer des Landgerichts als erwiesen an, dass sich der Mann mehrfach an den beiden vierjährigen Töchtern zweier Freundinnen vergangen und den Missbrauch fotografiert hatte. Die Mütter hatte der Mann über Inserate kennengelernt. Auf die Beschreibung "alleinerziehende Mutter von drei Kindern" hatte er Ende 2002 reagiert.

In der Folge soll er sich mehrfach an deren vierjährigen Töchtern vergangen haben. Der Mann hatte das während des Prozesses bestritten. Ein Kind habe er entkleidet fotografiert, es dazu aber nicht aufgefordert, sagte er. Auf seinem Laptop hatten die Ermittler zahlreiche kinderpornografische Dateien gefunden.