„Raum der Kulturen“ soll das Miteinander fördern

Migrantenvereine und Kulturorganisationen können den Raum an der Oberstraße künftig zur Begegnung nutzen.

Neuss. Er ist so etwas wie ein Paradebeispiel für die Willkommenskultur in Neuss: der „Raum der Kulturen“ an der Oberstraße 17. In der Begegnungsstätte neben dem Stadtarchiv, in der sich auch die Ostdeutsche Heimatstube befindet, sollen sich Migrantenvereine und Kulturorganisationen aus dem Stadtgebiet künftig auf Augenhöhe begegnen, miteinander ins Gespräch kommen, sich beraten oder kulturelle Veranstaltungen organisieren können.

Bei einem Festakt wurde der „Raum der Kulturen“, der vielmehr eine Idee statt ein einzelnes Zimmer ist, jetzt feierlich eröffnet. „Momentan beobachten wir ein starkes Nebeneinander, aber kein Miteinander. Und das wollen wir ändern“, sagt Ghalia El Boustami, Vorsitzende des frisch gegründeten Vereins „Raum der Kulturen“, dem das Kulturamt der Stadt Neuss die Räume neben dem Archiv zur Mitnutzung zur Verfügung stellt.

Zehn örtliche Migrantenvereine wollen die Räume, die auch den Kulturkeller umfassen, künftig nutzen. „Ziel ist es, die Probleme, die alle Vereine betreffen, in Zukunft gemeinsam thematisieren zu können, Vorurteile abzubauen und neue Kulturen vorzustellen“, erläutert El Boustami, die die Offenheit für alle Vereine und interessierte Bürger betont.

Wie offen der „Raum der Kulturen“ ist, konnten die Besucher bei der Eröffnungsfeier erleben. Rund 250 Bürger aus unterschiedlichen Nationen kamen dabei im Haus und auch in der angrenzenden Gartenanlage zusammen und präsentierten sich bei einem bunten sowie multikulturellen Programm. Dazu zählten Tänze und Spezialitäten unterschiedlicher Nationen.

„Ich wünsche dem ,Raum der Kulturen’ Vielfalt“, sagte Bürgermeister Herbert Napp bei der Eröffnungsfeier. Der Verwaltungschef sprach von einer bemerkenswerten Angelegenheit. Schließlich sei so eine Begegnungsstätte gerade in Zeiten, in denen viele Flüchtlinge Neuss erreichten, besonders wertvoll. Neben Napp gratulierten auch einige andere Politiker dem Verein zur Eröffnung. cka