Rennbahn in Neuss: Aus für das PPP-Modell?
Bürgermeister fordert eigenständiges Handeln der Stadt.
Neuss. Seit vier Jahren diskutiert die Politik die Pläne zur Neugestaltung der Rennbahn und ihre Umsetzung. Die Stadt wollte dem Entwickler HBM die Grundstücke am Rande der Rennbahn übertragen, HBM hätte die Flächen erschlossen und zur Bebauung verkauft. Aus dem Erlös hätte HBM dann Abriss und Neubau der maroden Rennvereinsgebäude einschließlich Da Capo finanziert; das Innengelände wäre öffentlich zugänglich geworden. Soweit die Pläne, ein Ergebnis gibt es bisher nicht. Jetzt verkündet Bürgermeister Herbert Napp überraschend das aus seiner Sicht notwendige Ende dieses PPP- (Public Private Partnership) Modells.
Während noch die Fachausschüsse die Diskussion der letzten Vertragsentwürfe vorbereitet, erklärte Napp gestern: "Stadtentwicklung im PPP-Modell ist der falsche Weg. Das ist eine Kernkompetenz der Kommune."
So soll nach den langen Verhandlungen mit HBM die Entwicklung an der Rennbahn wieder zur rein städtischen Angelegenheit werden. Napp ("Wir haben vier Jahre verpennt") stellt die Prämissen klar: Das Rennbahngelände selbst bleibt unbebaut, die Flächen hin zur Stresemannallee werden zur Bebauung verkauft, es gibt weiter Rennen, das Globe bleibt erhalten, die Fläche für den Schützenplatz ebenso. Aus dem Verkaufserlös der Flächen finanziert die Stadt die Neubauten für den Rennbetrieb. "Und dann muss die Stadt ihr Gelände bewirtschaften und vermieten." Zum einen an den Rennverein, zum andern an Veranstalter etwa von Trödelmärkten.
Bürgermeister Napp will sich nun bemühen, möglichst schnell im Rat einen entsprechenden Bebauungsplan durchzusetzen. "Ich habe mich an dieser Stelle vom PPP-Modell verabschiedet. Mit HBM wird das nicht funktionieren."