Restaurierung des Wasserwerks rückt Dank Spende näher

Spende der Häfen für Restaurierung des 200 Jahre alten Wasserbauwerks.

Neuss. An Düsseldorf ritt Napoleon nur vorbei. In Neuss aber besichtigte der Kaiser 1804 die Trasse des künftigen Nordkanals und ordnete den Bau an. Der strategisch so bedeutende Wasserweg ausschließlich über französisch beherrschte Gebiete von Neuss bis — so die Planung — nach Antwerpen hat in Neuss mit dem Epanchoir ein Meisterwerk der Ingenieurkunst hinterlassen. Jetzt ist dessen Restaurierung dank einer 50 000-Euro-Spende der Neuss Düsseldorfer Häfen ein großes Stück näher gerückt.

An der Nordkanalallee, nahe des neuen Alexius-Krankenhauses, steht das Wasserkreuzungsbauwerk an der Obererft. Der damalige Oberbaumeister Amable Hageau musste eine komplizierte Aufgabe meistern: Neben dem eigentlichen Kanalbau war sicherzustellen, dass die zahlreichen Mühlen weiterhin gleichmäßige Wasserkraft nutzen konnten. Die Obererft wurde unter dem Kanal hindurchgeführt, der Wasserstand im Kanal stabil gehalten.

Bekanntlich wurde das große Projekt Napoleons nie fertiggestellt. Der Nordkanal ist zur beschaulichen Achse in der Innenstadt geworden. Und als 200 Jahre altes Beispiel strategisch-logistischer Pläne blieb das Epanchoir erhalten.

Nach ersten Bemühungen der Heimatfreunde hat sich vor gut einem Jahr ein Förderverein gegründet, der die Restaurierung durchsetzen und finanzieren will. Der Stadtrat unterstützt das Ansinnen mit einem Grundsatzbeschluss; für die Restaurierung selbst fehlt der Kommune das Geld. Es ist ein Großprojekt: Etwa 900 000 Euro sind noch ohne die Kosten für eine Präsentation veranschlagt.

Schon hat der Förderverein um den Vorsitzenden Christoph Napp-Saarbourg und seinen Vertreter Klaus Kaster mit Unterstützung von Stadt und Kreis Fördermittel von der NRW-Stiftung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beantragt und teils auch Zusagen erhalten. Der Förderverein ist weiter auf Sponsorensuche. Eine „Initialzündung“ sei jetzt die Spende der Neuss Düsseldorfer Häfen, die in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen der erfolgreichen Fusion feiern. Geschäftsführer Ulrich Gross unterstützte gestern die Idee, alte Infrastruktur begreifbar zu machen. „Um 1800 war man damit zukunftsweisend“, sagte er und zog die Verbindung zur heutigen Binnenschifffahrt: „Der Fluss von Gütern und Waren war damals und ist heute Rückgrat und Motor unseres wirtschaftlichen Erfolgs.“

Den Förderverein freute es. Karl Kaster bekannte, er hoffe, dass die Finanzierung des Großprojekts bis zum Ende des Jahres gesichert werden könne.