Richtfest in Neuss: 9000 Tonnen Beton verbaut
Das Romaneum nimmt Gestalt an. Neubau soll in einem Jahr fertiggestellt sein. Der Umzug der drei Bildungsinstitute jedenfalls rückt näher. Die Termine würden gehalten, versprachen Gereon Frauenrath und Joachim Nesseler für den Bauträger.
Neuss. Die Phase der unerwarteten Schwierigkeiten sei lange vorbei, hieß es gestern beim Richtfest des Romaneums auf dem Gelände des alten Busbahnhofs: Während nicht registrierte Kabel oder ein an anderer Stelle vermuteter Bunker die erste Etappe hin zum Neubau für VHS, Musikschule und Fernuni in die Länge gezogen hatten, ging seit Verlegung der Bodenplatte alles glatt.
Am Montag listete Bürgermeister Herbert Napp beim "Fest der Handwerker" imposante Zahlen auf: 9000 Kubikmeter Beton sind seit der Grundsteinlegung verbaut, bewehrt mit 1000 Tonnen Stahl. 21.000 Tonnen schwer ist das Gebäude - "wie ein großes Hochseeschiff".
Dieses Schiff hat längst Konturen angenommen. Dass der Bau von einigen Kritikern als zu massiv beurteilt werde, wischte der Bürgermeister beiseite. Das Romaneum schließe die Reihe hervorragender Bauwerke vom Landestheater, Zeughaus und Quirinusmünster bis zum Haus am Pegel, und es werde ein Platz von harmonischer Qualität entstehen. "Die letzte Wunde des Zweiten Weltkriegs wird damit endlich aufs Beste geheilt sein", so Napp.
Deutlich wird jetzt, welch bestimmende Rolle die mittelalterlichen Kellerwände im Innern des Hauses einnehmen werden. Die Richtfest-Gäste blickten direkt auf das "Loch" mit den abgedeckten Mauerresten auf staufischer Zeit herab; ein Loch, das den Statikern wohl eine schwere Last gewesen sei, wie der Bürgermeister anmerkte.
Dort, wo künftig ein Aufführungssaal für bis zu 200 Besucher Musikschülern ein Forum bietet, wärmten sie sich anschließend an heißer Suppe.
Der Umzug der drei Bildungsinstitute jedenfalls rückt näher. Die Termine würden gehalten, versprachen Gereon Frauenrath und Joachim Nesseler für den Bauträger. In einem Jahr soll das Romaneum fertiggestellt sein, auch wenn der Beigeordnete Stefan Pfitzer bei der Grundsteinlegung Ende April dieses Jahres noch mit einer Fertigstellung im Sommer 2011 gerechnet hatte.