SC Kapellen schlägt sich beim 1:3 selbst

Der Oberligist unterliegt dem KFC Uerdingen. Auch der TSV Meerbusch verliert unglücklich.

Foto: Wilschrey

Kapellen/Meerbusch. Dauerregen, Wind und eisige Kälte — es gab am Sonntagnachmittag angenehmere Orte als das Erftstadion. Wenigstens den 400 Gäste-Fans unter den insgesamt knapp 800 Zuschauern der Partie in der Fußball-Oberliga wurde es warm ums Herz, sahen sie doch einen 3:1 (0:1)- Erfolg ihres KFC Uerdingen beim SC Kapellen. SCK-Trainer Toni Molina war nach der Niederlage gegen den Spitzenreiter bedient. „Wie wir dieses Spiel verloren haben, ärgert mich einfach unheimlich. Ganz ehrlich, da verliere ich fast lieber mit 0:6“, sagte er.

Was den impulsiven Spanier mächtig auf die Palme brachte, war nicht die Leistung seiner Schützlinge. Die fand er taktisch sogar überragend. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in dieser Saison schon ein Spiel gab, in dem Uerdingen so wenige Torchancen hatte.“ Viel mehr fuchste Molina, wie der SCK auf die Verliererstraße geraten war. „Wir sind heute vor allem an fehlender Cleverness gescheitert“, stellte er fest. Denn lange Zeit hatte die neuformierte Viererkette des SCK mit Kapitän Tim Rubink, David Dygacz, Marcel Lüft und Manou Ioannidis den Angriffsbemühungen des Tabellenführers standgehalten. Den Führungstreffer für die stark ersatzgeschwächten Gastgeber markierte Said Harouz (20.) nach feiner Vorarbeit von Marcel Lüft.

Der KFC machte auch nach dem Seitenwechsel nicht unbedingt den Eindruck, als könnte er den Torbann brechen. Aber dann halfen ihnen ausgerechnet die Gastgeber in den Sattel. Talha Demir stellte sich im eigenen Strafraum sehr ungeschickt an, dass dem guten Unparteiischen Florian Kötter keine andere Wahl blieb, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Pascale Talarski verwandelte sicher zum 1:1 (52.). Zehn Minuten später sah Germanos Ioannidis, der in Hälfte eins bei einer vermeintlichen Notbremse noch Glück gehabt hatte, nach einer ungestümen Attacke die Ampelkarte. Damit wurde die für den SCK ohnehin schon schwere Aufgabe zu einer fast unlösbaren Angelegenheit. Keeper Christopher Möllering wusste sich mehrfach auszuzeichnen, musste sich wenig später aber doch ein zweites Mal geschlagen geben — und zwar wieder per Elfmeter. Diesmal hatte David Dygacz den einschussbereiten Leon Binder im Fünfmeterraum umgerissen. Talarski (76.) verwandelte erneut sicher zum 1:2. Sechs Minuten vor dem Ende sorgte Pascal Schmidt für die Entscheidung.

Der TSV Meerbusch war beim 1. FC Bocholt nahe dran an einer Überraschung. Der Oberligist unterlag aber beim Tabellenvierten letztlich knapp mit 1:2 (0:1), da er in der Schlussphase einen kuriosen Treffer kassierte. TSV-Torwart Andreas Lahn, der bis dahin eine überzeugende Vorstellung abgeliefert hatte, verschätzte sich beim Herauslaufen nach einem Rückpass und schoss anschließend einen Bocholter Stürmer an. Dieser bedankte sich für das Geschenk mit dem 2:1-Siegtreffer für den Gasgeber (79.). Nur zwei Minuten zuvor hatte Semir Purisevic per Kopf nach einer Ecke das lang ersehnte 1:1 für den TSV erzielt, nachdem der Abstiegskandidat bereits nach drei Minuten das erste Mal in Rückstand geraten war. Am Ende wäre ein Remis aus Sicht des TSV Meerbusch durchaus gerecht gewesen, da die Mannschaft auf dem knöcheltiefen Geläuf lange Zeit das bessere Team mit den höheren Spielanteilen gewesen war.