SC Kapellen will in Wuppertal offensiv Akzente setzen
Der Fußball-Oberligist ist beim Tabellenersten gefordert. TSV Meerbusch weist Favoritenrolle gegen Gladbach von sich.
Kapellen/Meerbusch. Zwölf Punkte hat der SC Kapellen aus den vergangenen sieben Spielen geholt, nur eine dieser Partien verloren. Und doch sind die Kräfteverhältnisse vor dem Gastspiel des Fußball-Oberligisten morgen um 15 Uhr im Stadion am Zoo beim Wuppertaler SV unstrittig. „Wuppertal und Uerdingen sind immer Favorit, egal, in welches Spiel die gehen“, sagt SCK-Trainer Frank Mitschkowski.
Zudem blickt der WSV selbst auf recht erfolgreiche Wochen zurück: Sechs ungeschlagene Spiele in Folge (fünf Siege, ein Unentschieden) und überhaupt erst eine Niederlage haben den ehemaligen Bundesligisten mit 20 Punkten auf Rang eins der Tabelle gebracht.
Und doch bleibt die Mannschaft auf dem Boden. Vom Aufstieg rede im Verein keiner, versichert Kapitän Gaetano Manno. Der ehemalige Bundesliga-Profi gibt vielmehr zu bedenken, „dass der WSV den Etat im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte runtergefahren und bis auf Ercan Aydogmus und vielleicht mich keine namhaften Spieler geholt hat. Wuppertal setzt auf die Jugend und da müssen auch alle Fans die Geduld bewahren. Ich wehre mich dagegen, dass wir ein Aufstiegsfavorit sind.“
Trotzdem: Mit Klasseleuten wie Marvin Ellmann (46 Treffer in den beiden vergangenen Jahren), für den aktuell auch schon wieder vier Tore zu Buche stehen, wie Ercan Aydogmus (der 36-Jährige kam vom Drittligisten Fortuna Köln) und natürlich wie Gaetano Manno (sechs Treffer) gehört der WSV zu den Topkandidaten auf Platz eins.
Die Kapellener wollen sich aber nicht nur zurückziehen. „Das ist nicht unser Spiel, das können wir gar nicht“, sagt Mitschkowski. Für den Trainer hat das Match im Zoo-Stadion Bonus-Charakter, dem jeglicher Siegesdruck abgehe. „Aber im Endeffekt geht es auch da um drei Punkte.“ Darum erinnert er an das mit 2:0 gewonnene Heimspiel gegen Schonnebeck, „dieser Gegner kam auch ungeschlagen nach Kapellen“.
Personell gibt es beim SCK noch ein paar Fragezeichen: Marcel Lüft, eine feste Größe auf der linken Seite der Viererkette vor Torhüter Christopher Möllering, wird von einer Prellung am Mittelfuß geplagt, konnte unter der Woche jedoch wieder voll trainieren. Marcel Koch, in der Abwehr sowohl auf der rechten Außenbahn als auch in der Mitte zu gebrauchen, schleppt sich mit Leistenproblemen herum. Und der ein ähnliches Leistungsprofil aufweisende David Dygacz kuriert gerade eine Oberschenkelzerrung aus. Die Vorfreude lässt sich Mitschkowski trotzdem nicht nehmen: „Die Jungs und ich freuen uns drauf.“
Die Spieler des TSV Meerbusch warten indes sehnsüchtig auf den Anpfiff ihres Spiels beim Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach morgen um 15 Uhr an der Luisenstraße. „Wenn du Erfolg hast, dann kommt einem eine Trainingswoche verdammt lang vor, dann hat man als Spieler großen Bock auf die nächste Partie und will möglichst schnell den nächsten Erfolg erleben“, sagt Robert Palikuca, Trainer des noch ungeschlagenen Tabellenzweiten.
Verzichten müssen die Gelb-Blauen auf Stürmer Dennis Schmidt, der unter der Woche wegen Muskelbeschwerden zweimal das Training abbrechen musste. Zudem ist wegen seiner fünften Gelben Karte Daniel Klinger gesperrt, der bislang eine starke Saison spielt. „Der Ausfall der beiden Spieler tut weh, aber wir haben einen großen Kader und können das problemlos wegstecken“, sagt Palikuca.
Der Coach hat großen Respekt vor dem 1. FCM, der über eine junge Truppe verfügt. „Wir haben durch unsere Serie das Problem, dass unsere Gegner jetzt immer besonders motiviert zur Sache gehen und die ersten sein wollen, die gegen uns gewinnen“, sagt der Trainer. Die Favoritenrolle will er sich aber nicht anhängen lassen, auch wenn es laut Tabelle — Gladbach ist Elfter — ganz danach aussieht. „Ein Punkt wäre für uns schon ein Erfolg.“