Schenkung - Jakobus-Skulptur: Jetzt sind auch die Skizzen in Neuss

Bert Gerresheim übergibt Zeichnungen dem Museum und würdigt die „Dame im Turm“.

Neuss. Seit etwa einem Jahr steht der markante Jakobus auf dem Freithof: Ein Geschenk der Scheibenschützen an die Stadt, geschaffen von dem Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim und den Neussern längst zum liebenswerten Begleiter auf dem Weg zum Zeughaus, zu St.Quirin oder zum Markt geworden.

Am Mittwoch war der Künstler, selbst Mitglied der Erzbruderschaft des Apostels Jakobus von Santiago de Compostela, wieder in Neuss. Im Clemens-Sels-Museum überreichte er Handzeichnungen und Skizzen, die das Werden der Skulptur spiegeln, als Schenkung. Und mehr noch: Eine weitere Mappe enthält zwölf sehr komplexe Zeichnungen zur Legende des Heiligen Jakobus.

Die Übergabe wurde zum lebhaften Damentreff mit Herrn. Mit Kulturdezernentin Christiane Zangs nahmen Irmgard Feldhaus, Gisela Götte und Uta Husmeier-Schirlitz die Blätter in Empfang: zwei ehemalige Direktorinnen und die aktuelle Chefin des Hauses.

Bert Gerresheim selbst erinnerte an frühe Neusser Begegnungen, als er vor mehr als 50Jahren die "Dame im Turm", Irmgard Feldhaus im Obertor, als Hüterin der Bilderrätsel für sich entdeckte. Das Clemens-Sels-Museum habe ihm "ein inneres Zuhause geschenkt", konstatierte der Düsseldorfer Künstler, der mit der 89-Jährigen ausgiebig Erinnerungen austauschte.

Einig waren sich die Damen dreier Generationen in der Bewertung der Schenkung: "Immens kostbar" seien die Skizzen. Sie belegen den Schaffensprozess der Figur, die Gerresheim eigentlich für die Kathedrale von Santiago de Compostela konzipiert hatte.

Dann aber strich die Politik dort die Gelder. Für Neuss, so Gerresheim, habe er die Skulptur natürlich neu geschaffen. "Sie muss zum Ort passen. Sie ist nicht dekorative Installation, sondern verkörpert den Spiritus loci."

Eine Auswahl der Skizzen und Legende-Bilder zeigt das Museum ab 3.November im Foyer.

Einen zweiten Termin hat - nicht nur - Irmgard Feldhaus fest im Blick: Das Feld-Haus auf der Insel Hombroich, das als Außenstelle des Clemens-Sels-Museums ihre umfangreiche und herausragende grafische Sammlung aufnehmen soll, steht zwar.

Doch in dem "wunderbaren Haus" gebe es technische Probleme, die die Einrichtung verzögerten, so die alte Dame. Christiane Zangs versicherte, der Eröffnungstermin werde eingehalten. Es ist der 21.Februar: der Tag nach dem 90.Geburtstag der früheren Museumschefin.