Schule an der Erft: Ein Großprojekt für die neue Leiterin
Die bisherige Kommissarische Leiterin Elsbeth Faber organisiert die Zusammenlegung der Reuschenberger Standorte.
Neuss. Während die rund 850 Schüler der Gesamtschule an der Erft in diesen Tagen wohl vornehmlich an die bevorstehenden Ferien denken, hat Elsbeth Faber schon das kommende Schuljahr im Visier: „Ich habe 2017/2018 viel vor — Umzug unseres Weckhovener Standorts, die Digitalisierung vorantreiben und die Naturwissenschaften stärken“, sagt die 58-Jährige, die im Mai die Leitung der Gesamtschule an der Erft übernommen hat.
Acht Jahre lang fungierte die Mathematik- und Deutschlehrerin als Stellvertretende Leiterin der 1991 gegründeten Ganztags-Einrichtung, eine von vier Neusser Gesamtschulen. Nach der Verabschiedung von Willi Breuer in den Ruhestand im November 2016 übernahm sie die kommissarische Leitung. Seit Mai führt Elsbeth Faber, die an der Pädagogischen Hochschule in Neuss studiert hat und im Dormagener Stadtteil Stürzelberg lebt, ein fünfköpfiges Leitungsteam. „Ich habe Spaß daran, Schule zu gestalten — unsere Schule möchte ich in vielen Bereichen voranbringen. Das heißt konkret: Das Profil der Schule mit enger Betreuung und Beratung aller Schüler durch die Lehrkräfte und Sozialpädagogen sowie den künstlerischen Schwerpunkt weiter stärken und neue Dinge anschieben“, erklärt sie.
Weiter fortbestehen sollen die Kooperationen der Schule mit dem Theater am Schlachthof und dem Kulturforum Alte Post. „Wir haben ein starkes Profil im musisch-künstlerischen Bereich“, sagt Elsbeth Faber. Dazu gehören unter anderem das Wahl-Pflichtfach „Darstellen und Gestalten“, Projekte, die der Theaterpädagoge Jens Spörkmann vom Theater am Schlachthof mit den Schülern veranstaltet, der „Acting English“-Kursus, der im Juni auf dem InterACT Filmfestival in Essen einen Preis für einen englischsprachigen Science-Fiction-Film gewonnen hat, und ein Theaterprojekt für Inklusionsklassen in Zusammenarbeit mit der Alten Post.
Modernisierung auf allen Ebenen, lautet ein Fokus der Mutter dreier erwachsener Kinder. So sollen digitale Medien noch mehr als bisher in den Unterricht integriert werden: „PCs, Laptops und Whiteboards haben wir bereits — ab kommendem Schuljahr wird erstmals die gesamte Jahrgangsstufe fünf mit Tablets arbeiten.“ Zudem soll ein digitales Schwarzes Brett eingerichtet werden, auf dem Schüler aktuelle Informationen erhalten. „Wir wollen die digitalen Kompetenzen der Schüler weiter ausbauen, beispielsweise beim Verfassen und Veröffentlichen von Texten. Stärken möchte die Mathematiklehrerin auch die Naturwissenschaften, beispielsweise durch das neue Wahl-Pflichtfach „Lego Mindstorms“, wo Achtklässler künftig computer-gesteuerte Roboter bauen können. Noch moderner soll die Ganztagsschule durch die Zusammenlegung der momentan noch getrennten Standorte Weckhoven und Reuschenberg werden.
Der Campus in Weckhoven für die Klassenstufen fünf bis sieben, der seit der Schulgründung besteht, ziehe zum Halbjahr auf das Areal der ehemaligen Schule am Wildpark: „Ich bin froh, dass das nun endlich passiert, auch, damit ältere und jüngere Schüler enger zusammenarbeiten können“. Nach der Zusammenlegung heiße es, „den Stadtteil in die Schule zu holen“, erklärt sie, etwa durch eine enge Beziehung zum Reuschenberger Schützenverein.