Sechs Dormagener starten bei Fecht-EM

Die Europameisterschaft beginnt am Montag. Benedikt Wagner tritt als Titelverteidiger an.

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Dormagen. Gleich zum Start der Europameisterschaften in der georgischen Hauptstadt Tiflis sind die deutschen Säbelfechterinnen gefordert. Ihr Wettkampf beginnt am Montag. Die Säbelmänner greifen erst am Donnerstag ins Geschehen ein.

Zum EM-Auftakt steigen in der Einzelkonkurrenz in Anna Limbach, Judith Kusian und Lea Krüger drei Athletinnen des TSV Bayer Dormagen auf die Planche. Kusian und Limbach hatten sich über Pfingsten beim Grand-Prix in Moskau genau wie die ebenfalls für Tiflis nominierte Ann-Sophie Kindler (TSG Eislingen) für die Hauptrunde qualifiziert. In Russland musste sich Kusian im Auftaktgefecht Afrikameisterin Azza Besbes (Tunesien) mit 11:15 geschlagen geben und belegte am Ende Platz 57. Limbach verlor das Duell mit Seona Hwang (Südkorea) mit 7:15 und wurde 53. Kindler schloss das Turnier als beste Deutsche auf dem 24. Rang ab.

Auch die Generalprobe der in Tiflis startenden TSV-Männer war eher mäßig: Max Hartung sorgte mit Platz 19 noch für das beste Ergebnis in Moskau. Er musste sich im Tableau der besten 32 jedoch dem Südkoreaner Ha Hansol mit 11:15 geschlagen geben. In der gleichen Runde erwischte es den nicht für die EM nominierten Eislinger Maximilian Kindler. Der 24-Jährige unterlag Olympiasieger Aron Szilagyi aus Ungarn mit 11:15. Matyas Szabo und Benedikt Wagner (beide TSV Bayer Dormagen) hatten sich mit Niederlagen bereits eine Runde zuvor verabschiedet — für sie standen nur die Plätze 34 (Szabo) und 35 (Wagner) zu Buche. Kein Wunder also, dass Bundestrainer Vilmos Szabo (Dormagen) nicht allerbester Laune war. Sein knappes Statement: „Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir können deutlich mehr.“

Davon ist auch TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald überzeugt. „Dass der DFB gleich sechs unserer Fechter und Fechterinnen für dieses sportliche Großereignis nominiert hat, sehen wir als Bestätigung für die am Standort Dormagen geleistete Arbeit“, sagt Kawald. Für einen Platz auf dem Siegertreppchen ist das Dormagener Männer-Trio, das in Georgien durch Björn Hübner (FC Tauberbischofsheim) ergänzt wird, immer gut. In Wagner, der vor einem Jahr im Vorfeld der Olympischen Spiele im polnischen Torun triumphiert hatte, stellt Dormagen immerhin den Titelverteidiger.

Gut in Form ist eigentlich auch Hartung. Der Olympia-Siebte von London hatte erst vor drei Wochen in Madrid mit dem ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere für Aufsehen gesorgt. „Mit diesem Rückenwind will ich jetzt auch bei EM und WM angreifen“, verspricht er. Weit nach vorne könnte es zudem im Teamwettbewerb gehen.

Der Säbel-Einzelwettbewerb der Frauen steht am Montag auf dem Programm, der Mannschaftswettbewerb am Mittwoch. Die Säbel-Männer tragen ihren Einzelwettbewerb am Donnerstag aus, ihren Teamwettbewerb am Samstag in einer Woche.