Floristik-Landeswettbewerb Neusser wollen die Floristen-Krone
Neuss. · Franziska Meier und Fabian Liss kämpfen am Sonntag auf Schloss Wickrath um die Floristen-Meisterschaft des Landes NRW.
Blumen und Farben hat Franziska Meier schon als Kind geliebt. „Wir hatten einen großen Garten und ich bin in der Natur aufgewachsen“, erzählt die Floristin aus Neukirchen, die seit 2013 bei Blumen Heines in der Nordstadt arbeitet. Am Sonntag stellt sich die 23-Jährige einer besonderen Herausforderung – dem Kampf um die „Silberne Rose“ und damit um die Floristen-Krone des Landes NRW. Und sie ist nicht der einzige Finalist aus Neuss.
Unter dem Motto „Blütenfestival am Schloss“ erwarten die Wettbewerber im Nassauer Stall von Schloss Wickrath vier floristische Aufgaben. Sie müssen eine Oase für Bienen erstellen, eine Blütenwand als Hintergrund für Selfies gestalten, einen „Thron für ihren König“ bauen und eine Improvisationsaufgabe meistern. „In 40 Minuten müssen wir eine uns vorher unbekannte floristische Arbeit erstellen“, erklärt Franziska Meier. Die Improvisationsaufgabe liege ihr – das habe sie beim „Flower Battle“, einem Kreativ-Wettbewerb auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen, festgestellt. Auf die übrigen drei Wettbewerbsrunden hat sie sich in den vergangenen Wochen in ihrer Freizeit intensiv vorbereitet; hat zum Beispiel Gerüste für ihr Bienen-Schlaraffenland erstellt und für Ehemann Sebastian einen Thron aus Holz gebaut, den sie am Sonntag mit bunten Blüten verziert. Mit den 500 Euro Startgeld, das der Verband den Teilnehmern zur Verfügung stellt, ist sie gut ausgekommen. „Ich habe auch Material verwendet, das ansonsten weggeworfen wird, erklärt die Floristin.
Insgesamt sieben Kandidaten haben sich für die 35. Auflage des vom Fachverband Deutscher Floristen ausgetragenen Landeswettbewerbs beworben, darunter zwei, die ihr Floristik-Handwerk in Neuss ausüben. Neben Franziska Meier möchte auch Fabian Liss zum Top-Floristen gekürt werden. Seit einem Jahr arbeitet der 32-jährige Floristmeister aus Wuppertal bei den Gebrüdern Selders an der Rheydter Straße. „Ich finde es spannend zu sehen, wo man steht, etwas außerhalb des Floristik-Alltags zu machen und sich kreativ auszutoben“, sagt er.
Fabian Liss widmet ein Werk einem verstorbenen Freund
Im Vorfeld des Wettbewerbs hat sich Fabian Liss einiges überlegt: „In eine in Form von Bienenwaben gestaltete aufrechte Pflanzwand werde ich das pflanzen, was von Bienen gerne angeflogen wird; Salbei und offene Blüten wie Rittersporn oder Fingerhut.“ Die Gestaltung des Throns ist ihm ein besonderes Anliegen. „Den widme ich einem Freund, der kürzlich verstorben ist.“ Seine Blumenwand soll ein „mystisches Farbenbild in schwarz, lila und grün“ werden und an die böse Fee in „Dornröschen“ erinnern.
Franziska Meier mag es dagegen am liebsten farbenfroh. „Hauptsache knallig but“, so ihr Motto für alle vier Wettbewerbsrunden. Beim Werken und Beobachten der Mitbewerber erhofft sie sich auch neue Ideen für ihren Laden, den sie im nächsten Jahr in Neukirchen eröffnen möchte. Natürlich möchte sie auch gewinnen und zum Bundeswettbewerb nach Berlin reisen. Das letzte Wort aber hat da am Sonntag eine dreiköpfige Fach-Jury.