Sparkasse Neuss vor dem Aufstieg in die erste Liga
Bilanz: Der Vorstand präsentiert Zuwächse in allen Geschäftsbereichen und sieht noch weiteres Potenzial.
Neuss. Zuwächse im Kreditgeschäft, Zuwächse im Einlagengeschäft, ein Aufstocken der Stiftungen, gelungene Integration der früheren Sparkasse Kaarst-Büttgen: Äußerst positiv wertete am Freitag Heinz Welter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuss, das Geschäftsjahr 2006.
Die Vorstellung der Bilanz nutzte er auch zum Vergleich mit den Privatbanken, für ihn keine Direkt-, sondern vielmehr "Distanzbanken": Das Gros der von der Sparkasse vermittelten kleineren Kredite für den Mittelstand würde von diese Banken gar nicht mehr vergeben. "Da gibt es nicht so viel Nutzen, und die Risiken sind schwerer einzuschätzen." In diesem Sektor, so Welter, treffe die Sparkasse außer den Genossenschaftsbanken auf keinen Mitbewerber.
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr entwickelte sich denn auch das Kreditgeschäft weiter positiv, und das hohe Ergebnis des Vorjahres wurde nochmals übertroffen. Nach Einschätzung des Vorstandschefs zählt die Neusser Sparkasse zu den kreditintensivsten im Rheinland. Auf der anderen Seite konnte die Sparkasse auch im Einlagengeschäft weiter zulegen. Vor allem kurzfristige Anlageformen waren neben den klassischen Sparformen ausschlaggebend für die Gesamtentwicklung. Um fast ein Drittel stieg im vergangenen Jahr das Volumen der Auslands-Transaktionen (auf 865 Millionen Euro).
So präsentierte Welter gestern fast ausnahmslos positive Unternehmenswerte. Dazu gehörte auch die Summe der Ausschüttungen: Die Mittel für die sieben Stiftungen wurden nicht nur um mehr als 9 Millionen Euro aufgestockt, aus ihnen wurde im vergangenen Jahr eine Million Euro ausgeschüttet. Nach Rechnung der Sparkassenchefs, der Ausschüttungen, Spenden, Mittel aus dem PS-Sparen und die im für 2006 zu zahlende Gewerbeertragsteuer in Höhe von 6,2 Millionen Euro addiert, kommen 18,6 Millionen zusammen: "Geld, das zum Nutzen der Bürger in der Region bleibt."
Auch die Aussichten sind gut: Der Sparkassenvorstand erwartet, dass sich die konjunkturelle Belebung in diesem Jahr fortsetzen wird, "unter anderem mit der gestiegenen Investitionsbereitschaft in fast allen Branchen."
Vielleicht rückt die Sparkasse Neuss dann ja auch dem Aufstieg nach ganz oben näher. Derzeit besetzen die Neusser im internen Ranking aller 457 deutschen Sparkassen Platz 27. Die ersten 25 Institute, so Heinz Welter, zählen eindeutig zur "ersten Liga."