Spenden an Hospizverein sinken
Summe ist in drei Jahren um zwei Drittel eingebrochen.
Neuss. Der Neubau am Augustinus Hospiz soll am 25. September eingeweiht werden. Der Förderverein des Augustinus Hospiz, der den Bau mit rund 500 000 Euro bezuschusst, begeht dieses Fest aber auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass das Geld im Moment etwas knapper wird. Der Grund ist ein deutlicher Rückgang bei den Einnahmen aus Spenden, wie der stellvertretende Vereinsvorsitzende Heinz Günther Hüsch bestätigte. Zu Spitzenzeiten lagen die Zuwendungen bei bis zu 140 000 Euro im Jahr, sagt Hüsch. „In den letzten drei Jahren ist das auf jetzt rund ein Drittel zurückgegangen.“ Das wären dann knapp 50 000Euro.
Hüsch macht für den Rückgang der Spendenbereitschaft in erster Linie negative Schlagzeilen der katholischen Kirche verantwortlich, wie sie rund um den Protz-Bau des Bischofssitzes von Franz-Peter Tebartz-van Elst im Bistum Limburg entstanden sind. Aber auch das Zinsniveau auf Rekordtief trage dazu bei. „Unser Spenderkreis kommt in der Regel aus dem Mittelstand“, sagt Hüsch. „Und dort sind die Zinseinnahmen deutlich zurückgegangen.“ Als dritten Grund vermutet Hüsch die stärkere Betonung anderer Spendenziele. Der Förderverein unterstützt die Arbeit des Augustiner Hospiz, indem er einen Teil der Kosten übernimmt. Das sind rund 75 000 Euro im Jahr. Das Geld kommt unter anderem durch die Beiträge der rund 500 Vereinsmitglieder zusammen, außerdem aus Spenden, testamentarischen Zuwendungen und vor Gericht verhängten Bußgeldern.
Der Förderverein wurde 1995 gegründet und begleitete bereits die Entstehung des Hospizes. Dort werden Jahr für Jahr rund 120 Gäste untergebracht und bis zum Tod begleitet. Weil die Nachfrage nach Unterbringung ungebrochen groß ist, werden nun zusätzliche Zimmer für Schwerstkranke und Angehörige geschaffen.