Spielplätze sollen aufgegeben werden

Die Flächen sollen verkauft und mit dem Geld andere Spielplätze erneuert werden — denn jeder dritte in der Stadt ist marode.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Auf vielen Spielplätzen im Stadtgebiet sieht es trist aus: Spielgeräte sind nur wenige vorhanden, oder sie müssen erneuert werden. Auf 400 000 Euro schätzt die Stadtverwaltung zurzeit den Sanierungsstau auf öffentlichen Spielanlagen. Auf jedem dritten — genau 27 — der 75 Plätze sieht sie Sanierungsbedarf. Das geht aus einer Liste hervor, die die Verwaltung für den Jugendhilfeausschuss erstellt hat. Geld steht dagegen fast keines zur Verfügung: Nur je 5000 Euro sind für 2015 bis 2018 im Etat eingeplant.

Die Politiker befassen sich morgen mit der Frage, wie der Sanierungsstau aufgelöst werden kann. Eine Idee: Vor einigen Jahren hatte die Stadt ein Spielplatzoptimierungskonzept aufgelegt. Die Flächen von zwei Anlagen wurden verkauft, um mit 150 000 Euro Erlös fünf andere neu auszustatten.

Im Rathaus und in der Politik wird nun an ein neues Programm gedacht. Die CDU-Fraktion hat beantragt, „das Spielplatzkonzept für 2015 bis 2020 fortzuführen“. Und Stadtsprecher Andreas Sterken erklärt: „Das Ziel sollte eine Neuauflage des Konzepts über mehrere Jahre sein. Das erste Programm war ein Erfolg.“ Sterken spricht aber auch die Gretchenfrage an: „Stehen ausreichend Spielplätze zur Verfügung, die Vermarktungschancen haben und auf die verzichtet werden kann, ohne den Flächenbedarf für die Kinder einzuschränken?“ Plätze, auf die künftig verzichtet werden könnte, nennt die Verwaltung in ihrer aktuellen Liste nicht.

„Die Verwaltung sollte ein Konzept erarbeiten, welche Anlagen wie intensiv genutzt werden und welche Plätze eventuell aufgegeben werden können“, sagt Ausschussvorsitzende Heike Troles (CDU). „Dabei werden wir darauf achten, dass es in den Stadtteilen weiter genügend Spielmöglichkeiten gibt.“

Die im Rathaus erstellte Auflistung zeigt, wie drängend das Problem ist: Vier Spielanlagen müssen „zeitnah“ — das heißt in den nächsten ein bis zwei Jahren — saniert werden; unter anderem fallen die Areale am Eichenbroich in Langwaden, an der Goldregenstraße in Hemmerden und am Schillingshof in Gindorf in die Prioritätenstufe eins. Weitere 15 aus der Stufe zwei müssen in den kommenden zwei bis vier Jahren renoviert werden.