Kaarster lehnen Pläne des Flughafens einhellig ab
Rat und Bürger sind einig in ihrem Widerstand gegen die Erweiterungspläne.
Kaarst. Der Widerstand ist enorm. Auch der Kaarster Stadtrat hat den in der vergangenen Woche gestellten abgeänderten Antrag des Düsseldorfer Flughafens zur Kapazitätserweiterung einstimmig abgelehnt. Die vom Flughafen als Entgegenkommen an die Fluglärmbetroffenen dargestellten Änderungen reichen nicht aus — davon sind Verwaltung, Politik und Bürger überzeugt.
Die geänderte Betriebsgenehmigung, heißt es, umfasse immer noch die Erhöhung der planbaren Flugbewegungen von 45 auf 60 Flugbewegungen pro Stunde in den Zweibahnstunden. Bürgermeister Franz-Josef Moormann wurde von der Kaarster Politik beauftragt, in der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission am 20. April sowohl die Ablehnung der Kapazitätserweiterung, als auch ein Nein zur Einrichtung eines Zeitkontos zur flexibleren Nutzung der Parallelbahn abstimmen zu lassen.
Der Flughafen soll zudem aufgefordert werden aktive Lärmminderungsmaßnahmen, also die Einführung eines Landeverbotes von 23 bis 6 Uhr sowie die Abschaffung der sogenannten Off-Block- und der Homebase-Carrier-Regelung, zu realisieren.
„Der Flughafen Düsseldorf ignoriert mit dem Antrag den breiten Widerstand im Düsseldorfer Umfeld gegen diese unsinnigen Pläne“, sagt Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“. „Wir werden gemeinsam mit den Kommunalpolitikern in den nächsten Wochen den Widerstand verstärken, um die Absichten des Flughafens zu durchkreuzen.“ Denn: Außer den betriebswirtschaftlichen Interessen des Flughafens und einiger Fluggesellschaften gebe es kein vernünftiges Argument für eine Betriebserweiterung, ist sich der Kaarster Fluglärmgegner sicher. Vielmehr, sagt Kindmüller, verfüge der Flughafen Düsseldorf aufgrund der 2005 genehmigten Kapazitäten über ausreichend Entwicklungsmöglichkeiten. „Durch Kooperation und eine sinnvolle Arbeitsteilung mit den Flughäfen Mönchengladbach und Weeze sowie dem Flughafen Köln/Bonn könnte ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Region und zur Diversifizierung der Belastungen in diesem verdichteten Siedlungsgebiet geleistet werden.“ Im bevorstehenden Planfeststellungsverfahren erwarteten die „Kaarster gegen Fluglärm“ vom Verkehrsminister nicht nur eine Nichtgenehmigung des Antrags, sondern auch eine Begrenzung der Start- und Landezeiten.