Sportler fordern neuen Kunstrasen
In Orken und Gustorf sind die Kunstrasenplätze in die Jahre gekommen. Doch es fehlt Geld für eine Erneuerung.
Grevenbroich. Ganzjährig nutzbar und belastbar sind Kunstrasenplätze, doch endlos haltbar ist auch das künstliche Grün nicht. Das merken zurzeit zwei Vereine: Die Sportgemeinschaft Orken-Noithausen und die Spielvereinigung Gustorf-Gindorf hoffen auf baldige Erneuerung. Sportdezernent Heesch sieht in Orken ebenfalls Handlungsbedarf, doch Geld dafür steht im Rathaus zurzeit nicht zur Verfügung.
Theo Flöck, Geschäftsführer SG Orken-Noithausen
Bei der SG Orken-Noithausen hält Geschäftsführer Theo Flöck die Erneuerung „für dringend“. „Unser Platz leidet immer mehr. Der Kunstrasen ist mittlerweile sehr stumpf, es besteht Verletzungsgefahr. Man kann mit den Füßen hängen bleiben und sich eine Zerrung holen“, erläutert der 60-Jährige. Mehr als zwölf Jahre alt ist der Kunstrasen, der intensiv bespielt wird: Zwölf Jugend- und zwei Senioren-Mannschaften trainieren dort — es ist der einzige Platz für den Verein mit 370 Mitgliedern. Theo Flöck befürchtet Schäden auch unter dem Kunstgrün: „In letzter Zeit stand nach starkem Regen Wasser vor den Toren. Ich vermute, dass auch an der Unterschicht etwas getan werden muss.“
Reichlich Probleme hat auch die Spielvereinigung Gustorf-Gindorf am Torfstecherweg: „Wir spielen auf dem ältesten Kunstrasen in der Stadt. Mehrere Stellen sind bereits geflickt, der Fünf-Meter-Raum etwa wurde komplett erneuert“, schildert Vorsitzender Bert Zimmermann. „Doch auf Dauer reicht das nicht. Die Linien sind immer schlechter zu sehen, und es bilden sich im Untergrund Kuhlen.“ Den mehr als 300 Sportlern stehe zwar noch ein Rasenplatz zur Verfügung, doch auch der TuS nutze die Anlagen. „Wir fordern die Erneuerung des Kunstrasens 2016 oder 2017. Wir zahlen im Jahr 1200 Euro Sportstättennutzungsgebühr, da sollte der Platz auch in Ordnung sein“, sagt Zimmermann. Das Thema soll bei einem Ortstermin mit der Stadt im Januar zur Sprache kommen. Ohne Erneuerung drohe die Gefahr, „dass irgendwann darauf kein Betrieb mehr möglich ist“, so Zimmermann.
Im Rathaus sind die Wünsche bekannt. „Am meisten abgenutzt ist der Kunstrasen in Orken. Der Platz macht mir Sorgen, er sollte zum nächstmöglichen Zeitpunkt erneuert werden“, betont Erster Beigeordneter Michael Heesch. Doch Geld dafür sei im Etat 2016 nicht vorgesehen. Zwar erhält die Stadt vom Land rund 171 000 Euro an Sportpauschale im Jahr, doch das Geld ist bereits bis 2018 fest eingeplant. In diesem Jahr muss noch ein Betrag für die Erneuerung des Platzes in Elfgen finanziert werden.
Vor allem aber fließt die Pauschale laut Heesch — auch in den nächsten beiden Jahren — in die Erneuerung der Räume und die Schaffung eines Jugendraums an der Turnhalle am Schloss. Das Projekt ist Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK), für das Grevenbroich Zuschüsse erhält.
Die Fußballer müssen sich wohl weiter gedulden, wenn nicht aus anderen Quellen Geld fließt: „Wenn der Platz in Orken nicht mehr bespielbar sein sollte, müssen wir überlegen, ob wir andere Mittel einsetzen können“, sagt Heesch.