Stadt erteilt den Plänen für Moschee-Ausbau eine Absage

Türkisch-islamische Gemeinde will Gebetshaus am Hammerwerk erweitern. Eine Bauvoranfrage hat die Verwaltung aber abgelehnt.

Foto: Berns

Grevenbroich. Die Stadt hat den Umbauplänen für die Moschee am Hammerwerk eine Absage erteilt. Dagegen will Yahya Cakar, Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde, gerichtlich vorgehen. Er hat Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen die Entscheidung aus dem Rathaus eingereicht. Wann das Verfahren eröffnet wird, steht noch nicht fest.

Die Moschee, die dem Verband Ditib angehört, soll erweitert werden. „Wir möchten den Gebetsraum für 350 Männer und 210 Frauen komfortabler gestalten“, sagt Cakar. Jeden Gläubigen sollen künftig 1,5 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Dass am Hammerwerk ein Bethaus für 1500 Menschen entstehen soll, sei ein Gerücht, meint der Vorsitzende. In dieser Größenordnung werde nicht geplant.

Neben dem Ausbau des Betraums soll zusätzlicher Platz für Schulungsräume geschaffen werden, in denen Integrations-, Deutsch- und Nachhilfekurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geplant sind. Darüber hinaus soll das bestehende Minarett abgerissen werden. An seiner Stelle ist ein Neubau von zwei Minaretten geplant, die so ausgerichtet werden sollen, dass sie in Richtung Mekka weisen. „Ich bin Grevenbroicher“, sagt Yahya Cakar: „Und ich wünsche mir eine Moschee, die zu meiner Stadt passt — sie soll sauber und anschaulich sein. Nach der Erneuerung des Edeka-Geländes wäre es schön, wenn sich die benachbarten Gebäude dem anpassen dürften.“ Finanziert werden soll das Vorhaben durch Spenden.

Fünf Jahre lang arbeite die türkisch-islamische Gemeinde nun schon an ihren Plänen zur Moschee-Erweiterung. „Das Projekt wurde immer toleriert“, sagt Cakar, der sich irritiert über die „plötzliche Ablehnung und Abweisung“ durch die Stadtverwaltung zeigt. „Wir sind aber nach wie vor an einer guten Kooperation interessiert.“

Im Rathaus sei die Bauvoranfrage aus mehreren Gründen abgelehnt worden, sagt Ralf Müller vom Bürgermeisterbüro. Einerseits handele es sich bei dem Vorhaben nicht um einen An-, sondern vielmehr um einen Neubau. Andererseits sei zum Beispiel die Stellplatzfrage nicht geklärt. Einem Prozess sieht Müller bislang aber mit Gelassenheit entgegen. Die Stadt habe ihre Absage schließlich an Vorschriften und Paragrafen festgemacht. zuyi/wilp