Der in Grimlinghausen geborene kaiserliche Briefexpediteur wurde als Autodidakt zum bedeutenden Architekten, Wirtschaftsexperten und städtischen Baumeister.

Nach mehr als 200 Jahren kehrt nun der Mann, der auch das 1944 völlig zerstörte klassizistische Rathaus gestaltete, die Neusser Infrastruktur und das Stadtbild um 1800 entscheidend prägte, nach Neuss zurück — zumindest sein bislang unbekanntes, eindrucksvolles Porträtgemälde. Es wurde 1773 vom Maler Westerkamp angefertigt.

Das Ölgemälde hat eine Odyssee durch Deutschland hinter sich. Vom Stadtarchiv wurde es bei einem Auktionator in Hannover entdeckt und dann vom Forum Archiv und Geschichte Neuss ersteigert. Nun soll es nach einer Restaurierung im Stadtarchiv an der Oberstraße seinen Platz finden.

Hier hatte Hermkes 1775 in der Thurn- und Taxis’schen Post seinen Dienst als „Briefexpediteur“ beim Posthalter Nepes begonnen, bevor er mit dem Bau des Nachbargebäudes, heute Sitz des Kulturamtes, seine Karriere als Architekt begann und die Schiffbarmachung des Erftkanals betrieb.