Stadtfest: Schlendern und Stöbern in der City
Tausende Besucher strömten zu „Neuss blüht auf“ in die Innenstadt. Nicht alle Händler sind zufrieden.
Neuss. Am Wochenende zeigte sich die Innenstadt trotz einiger Regenschauer von ihrer schönsten Seite. Tausende Besucher schlenderten bei „Neuss blüht auf“ durch die City, stöberten an Buden und in Geschäften oder gönnten sich Süßes und Herzhaftes.
„Das Wochenende hat sich für uns sehr gelohnt“, sagte Karin Bontrop vom Delikatessenstand Casa Toscana. „Wir haben an beiden Tagen so viel verkauft wie an einem guten Wochenmarkttag.“ Die Ess- und Getränkebuden waren in der Tat gut besucht. Manche Standbesitzer, die zum Beispiel Spielzeug, Pflanzen, oder Schmuck anboten, waren mit dem Wochenende dagegen nicht zufrieden.
„Normalerweise haben wir am Ende eines Stadtfesttages unsere Blumen verkauft. Das war in Neuss leider nicht der Fall“, sagte Carolin Ende vom holländischen Pflanzenstand am Büchel. Spielzeughändler Michael Brink verkaufte vor dem Rathaus rund 50 Prozent weniger Waren als im Vorjahr: „Nächstes Jahr werden wir nicht mehr teilnehmen.“
Der Einzelhandel, der die Besucher am verkaufsoffenen Sonntag in die Geschäfte lockte, zog ein gemischtes Fazit. „An einem verkaufsoffenen Sonntag geht es nicht darum, mehr zu verkaufen, sondern sich zu präsentieren“, sagte Filiz Sevinc in der Niedertor-Apotheke, die Blutzuckermessungen anbot. „Pro Tag haben rund 100 Besucher das Angebot genutzt.“ Auch der Kaufhof war zufrieden.
Hildegard Müller, Geschäftsführerin der Neusser Buchhandlung, zweifelt indes grundsätzlich am Sinn des verkaufsoffenen Sonntags: „Für die Fachgeschäfte entstehen eigentlich doch nur Kosten.“ Und Ulrike Trübenbach vom Schmuck und Geschenke-Laden Madame K glaubt, „dass die Menschen gar nicht kaufen, sondern nur schlendern wollten.“ Das taten die Neusser jedenfalls mit großer Freude.