Stärkere Kontrollen am Bahnhof

Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen hat umfassendes Konzept vorgelegt. OSD wird mit Schlagstöcken und Pfefferspray ausgerüstet.

Foto: M. Plüm

Grevenbroich. Die Stadt hat ein Konzept vorgelegt, mit dem sie für Ruhe und Ordnung im Umfeld des Bahnhofs und im Stadtpark sorgen will. Bürgermeister Klaus Krützen geht davon aus, dass sich damit viele Probleme aus der Welt schaffen lassen. „Wir gehen das Thema mit zusätzlichen Kräften und klaren Strukturen konzentriert an“, sagt der Verwaltungschef. Das Projekt wird am 1. Juli starten. In der Vergangenheit war es am Bahnhof mehrfach zu Überfällen gekommen, zudem gibt es Klagen über Alkohol- und Drogensüchtige.

Vor diesem Hintergrund sollen die Mitarbeiter des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes (OSD) ab Juli mehr Präsenz zeigen. Die Kräfte werden — auch mit Blick auf die Sprechzeiten der beiden in Grevenbroich ansässigen Methadon-Praxen — künftig von 7 bis 19 Uhr im Einsatz sein, auch an Samstagen sind Streifen geplant. Zwischen April und Oktober soll es zudem regelmäßige Kontrollen im Stadtpark geben, teilweise bis um 23 Uhr.

Der OSD wird künftig an 130 Wochenstunden im Sommer und 108 im Winter eingesetzt. „Diese zusätzliche Aufgabe übersteigt damit die bisher bestehenden Personalkapazitäten mit 117 Wochenstunden“, sagt Krützen. Aus diesem Grund soll zusätzliches Personal von einem externen Dienstleister bezogen werden. Hinzu kämen Kosten von etwa 12 000 Euro für die Ausrüstung der städtischen Mitarbeiter. Darin enthalten: Stichsichere Westen, Handschellen, Schlagstöcke, Pfefferspray und Dienstfahrräder.

Die Stadt arbeitet darüber hinaus an einer Vereinbarung mit der DB Security AG. Ziel ist es, das Hausrecht über das Bahnhofsgebäude zu erlangen. Damit könnten Platzverweise ausgesprochen werden — etwa wenn jemand vor den Aufzügen lagert oder sich ohne gültiges Ticket im Bahnhof aufhält, sagt Krützen. Auch auf dem Vorplatz sind verschärfte Kontrollen geplant — ebenso im Stadtpark. „Häufigste Tatbestände sind dort alkoholisiertes Fehlverhalten, wildes Zelten, Lärmen und das Verletzen der Nachtruhe“, sagt der Bürgermeister. Zudem müssten „bestimmte Grünbereiche vorsorglich auf Drogenkonsum“ überprüft werden.

Parkverstöße im Bahnhofsviertel soll der OSD künftig ebenso ahnden wie sogenannte „unerlaubte Sondernutzungen.“ Insbesondere Bierzeltgarnituren vor Kiosken oder Stehtische vor kleinen Cafés sollen nur noch in Ausnahmefällen genehmigt werden — nämlich nur dann, wenn ausreichend Gehweg vorhanden ist. Der Ordnungs- und Sicherheitsdienst soll nicht zuletzt auch in der Fußgängerzone aktiv werden. Vor allem an der Kölner Straße entwickele sich das Betteln insbesondere in den Sommermonaten zu einem Problem, sagt Krützen. Auch das soll kontrolliert werden.