Streit um Mängel: „Dein Kino“ macht zu

Der Betreiber will das Kino am Monatsende schließen. Grund: Das Center-Management kümmere sich nicht um Mängel.

Streit um Mängel: „Dein Kino“ macht zu
Foto: Anja Tinter

Dormagen. Olaf Karaarslan wäre gerne länger geblieben. Aus diesem Grund — und der Einschätzung, dass Dormagen ein guter Standort ist — hat er auch im vergangenen Jahr einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. Doch bereits nach elf Monaten kommt das Aus. Wie der Betreiber von „Dein Kino“ am Mittwoch mitteilte, wird er zum 31. August den Standort Dormagen verlassen. Er gibt an: „Aufgrund der Mängelanhäufungen und dem von uns gesetzten Standard, den wir im Haus Zoaer in Mönchengladbach leben, haben wir schweren Herzens die Entscheidung getroffen.“ Wie es weitergeht, ist völlig unklar. Vom Besitzer des Dormacenters, der Reii Development AG mit Sitz an der Königsallee in Düsseldorf, gab es keine Äußerung zu dem Thema.

Streit um Mängel: „Dein Kino“ macht zu
Foto: Schumilas

Die Freude in Dormagen war groß, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass mit „Dein Kino“ ein neuer Betreiber als Nachfolger für das Cineplex gefunden worden war. Ein Unternehmen, dass mit dem „Haus Zoar“ in Mönchengladbach einen hohen Standard in Sachen Technik und Komfort bietet. Die zogen auch im Dormacenter ein: Olaf Karaarslan investierte in modernste Digitalprojektoren und in neues Mobiliar. Aber schon früh stellte der Kinobetreiber Mängel fest: „Gemäß Pachtvertrag sollte uns vom Eigentümer ein betriebsbereites und mängelfreies Kino übergeben werden. Dies ist bis zum heutigen Tag nicht geschehen.“

Karaarslan gibt an, seit der Eröffnung „mit vielen und für uns als Betreiber nicht nachvollziehbaren Mängeln“ zu kämpfen. Aktuell ist es die „derzeit fehlende Klimatisierung. Die Klimaanlagen scheinen schon länger defekt zu sein, und das wurde uns gegenüber schlichtweg verschwiegen.“ Er sei gezwungen, ohne Kühlung bei den derzeitigen Außentemperaturen weiterzuspielen. Viele Kinobesucher hätten sich beschwert, zu Recht findet Karaarslan, „wir können nichts dafür, aber es wird mit unserem Namen in Verbindung gebracht. Darunter leidet der Ruf.“ Kino-Besucher wunderten sich immer wieder darüber, dass plötzlich der Projektor stoppte. Schlichtweg wegen falscher Schaltungen war er mit der elektrischen Lautsprecheranlage verbunden, die dann irrtümlicherweise mit Warnhinweisen einsetzte.

Zwischen beiden Parteien war offenbar keine Einigung möglich. Es habe laut Karaarslan eine Reihe von Gesprächen gegeben. Zuletzt auf neutralem Boden im Kino in Mönchengladbach. Dabei seien, so erzählt es Karaarslan, die Mängel erst bestritten worden, dann habe es keine Einigung über die mögliche Beseitigung gegeben. „Unser Vorschlag war, dass ein Gutachter alle Mängel feststellt und der Besitzer erklärt, sie abzustellen.“ Inzwischen kommunizieren beide Seiten nur noch über Anwälte, „anders geht es leider nicht“. Dass er vorzeitig aus dem noch lange laufenden Mietvertrag herauskommt, ist für ihn keine Frage: „Der Eigentümer hat mehrere Steilvorlagen geliefert.“ Der Noch-Betreiber bedauert bei alledem die Entwicklung: „Ich wäre gerne in Dormagen geblieben.“