Suche nach Auto auf Rheinboden
Der Verdacht, dass am Fähranleger ein Fahrzeug im Wasser liegt, hat sich bei einer zweistündigen Untersuchung gestern nicht bestätigt.
Zons. Ungewöhnliches ging gestern am frühen Nachmittag bei Rhein-Stromkilometer 718 vor sich. In unmittelbarer Nähe des dort gelegenen Zonser Fähranlegers navigierte ein 52 Meter langes Schiff mit einem auffälligen grauen Aufbau, der an einen überdimensionalen Pürierstab erinnerte. Am Ende der Röhre: eine Tauchglocke. Bei dem Schiff handelte es sich um die 1963 erbaute „Carl Straat“, die vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein betrieben wird. In Zons wurde das Spezialfahrzeug bei der Suche nach einem unbekannten Gegenstand auf dem Rheinboden eingesetzt, der im Verdacht stand, die Bildung eines Ölfilms ausgelöst zu haben. Um es vorwegzunehmen: Ein solcher Gegenstand wurde auch nach intensiven und mehr als zweistündigen Nachforschungen nicht entdeckt. Spannend war die Aktion für den Laien dennoch.
Auf die Ölflecken auf der Wasseroberfläche nahe der Fähre, ungefähr 20 Meter vom Zonser Ufer entfernt, waren die Behörden bereits am Mittwochmittag aufmerksam geworden. Feuerwehr und DLRG konnten die Ursache zunächst nicht aufklären. Auch ein versunkenes Fahrzeug an der fraglichen Stelle — schlimmstenfalls mit Insassen — wurde in Betracht gezogen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Köln, Beamte der Wasserschutzpolizei Düsseldorf und die „Carl Straat“ wurden hinzugezogen.
Gestern gegen 12 Uhr rückte aber zunächst die „Quirinus“ in Zons an, ein Arbeitsschiff in Diensten des WSA, das mit Echolot-Technik ausgerüstet ist.
Die „Quirinus“ kreiselte immer wieder an der Anlegestelle entlang, um ein mögliches Hindernis zu orten — ohne Erfolg. Dann übernahm die „Carl Straat“, während die „Quirinus“ und die mit der „Carl Straat“ eingetroffene „Neuss“ den Suchbereich vor den anderen auf dem Rhein verkehrenden Schiffen absicherten. Die „Carl Straat“ macht es möglich, unter Wasser im Trockenen Untersuchungen und Arbeiten durchzuführen. Dazu wird die Tauchglocke verwendet, die deren „Besatzung“ mittels Überdruck gegen eindringendes Wasser geschützt. Die Tauchglocke funktioniert unter Wasser ziemlich genauso wie ein umgestülpter Becher; eine Tauchtiefe bis zu zehn Metern ist möglich. Polizeihauptkommissar Markus Klötter von der Wasserschutzpolizei Düsseldorf machte sich gegen 12.30 Uhr mit einem Kollegen daran, in der Glocke den Rheinboden am Fähranleger genau zu inspizieren. „Wir brechen die Suche ab“, teilte Klötter zwei Stunden später mit. Die Ursache des Ölfilms hatte sich nicht ermitteln lassen. „Vielleicht liegt da irgendwo noch ein Fass oder etwas Ähnliches, aber nichts Großes“, sagte Klötter. Also auch kein Auto.
Sein Kollege hatte in der Glocke Fotos mit der Digitalkamera gemacht. Die Aufnahmen zeigten dann doch noch einen interessanten (Zufalls-)Fund, den die Wasserschutzpolizisten bei ihrer Kontrolle unter der Wasseroberfläche gemacht hatten — wenngleich dieser nicht im Verdacht steht, Ölfilme hervorzurufen. Es handelte sich um einen illegal im Rhein entsorgten Zigarettenautomaten. Red