Südamerikanische Stimmung ersetzt die Karnevalszoten
Die Blauen Funken ändern ihr Partykonzept.
Neuss. Was für eine Stimme, was für ein Unterhaltungsprofi: Roberto Blanco, Stargast der „Star-Revue“, zeigte am Freitagabend im Swissôtel, dass er eine Klasse für sich. Aber der Profi musste ganz schön rackern um die müden „Partysanen“ noch einmal von den Sitzen zu reißen. Der angekündigten Volldampfparty im Jupitersaal war schon lange bevor Blanco um Mitternacht mit seinem Mega-Hit „Ein bisschen Spaß muss sein“ noch einmal südamerikanische Stimmung in Neuss beschwor, etwas die Luft ausgegangen.
Die Revue begann mit einer Überraschung: Das sonst in Blau-Weiß gehaltene Bühnenbild war Palmen und einem smaragdgrünen Samtbehang gewichen, ein Elferrat nicht auszumachen. Dafür das Motto des Abends in großen Lettern: „Havanna meets Novesia“. Eine Ansage, die mit dem Stargast und sechs Tänzerinnen der brasilianischen Formation „Phoenix“ eingelöst wurde — auch wenn die außer brauner Haut und bunten Federn nicht viel mehr zu bieten hatte als eine Zumba-Gruppe der TG Neuss.
Außer diesen exotischen Gästen konnte Moderator Rolf Schmolz nicht weniger als sechs Bands ankündigen, die man auch aus dem Fernsehen kennt. Neben den „Jolly Jokers“ und ihrer Sängerin Shirley Winter als Showband des Abends waren das „Kuhl un de Gäng“, „De Fetzer“, „Rabaue“, „Swinging-Fanfares“ und die Neusser „Roebedeukers“, die beim 500-köpfigen Publikum im nur zur Hälfte gefüllten Jupitersaal erkennbar den besten Erfolg hatten.
In den kurzen Pausen zwischen den Bands machten Interviews mit Louis Wendling, dem Prinz Karneval aus St. Paul, oder Josef Hinkel vom Düsseldorfer Carnevals-Comitee deutlich, was die Star-Revue auch ist: ein über die Stadtgrenzen bekanntes Fest für alle Karnevalisten. Aber dieses Jahr wurden sie nach Hause entlassen, ohne eine einzige Pointe gehört zu haben, über die man auf dem Heimweg noch hätte schmunzeln können.