Synchron-Eislauf-Team ist Deutscher Meister: 13 Mädchen im Gleichklang

Neusser Synchron-Eislauf-Team ist Deutscher Meister. Mädchen möchten den Sport in Deutschland bekannter machen.

Neuss. Sieben Stunden und mehr verbringen sie wöchentlich auf dem Eis. Sie machen Trockenübungen, trainieren Ausdruck und Kondition, lernen Schrittfolgen und Fußstellungen.

Die 13 Mädchen der Neusser Synchron-Eiskunstlaufgruppe „Butterfl’Ice“ leben für ihren Sport. Dem mangelt es in Deutschland jedoch noch an Anerkennung. Vor kurzem haben die Mädchen die Deutsche Meisterschaft in Dresden gewonnen.

„Das war ein toller Erfolg. Wir haben gezeigt, was alles möglich ist, und wurden für unsere harte Arbeit belohnt“, sagt Trainerin Ilka Voges.

Die 26-Jährige läuft selbst Schlittschuh auf Leistungsniveau und betreut die Gruppe des Neusser Schlittschuh-Klubs (NSK) seit der Gründung 2009. Bis heute habe sich das Team gut entwickelt, obwohl jede Saison eine große Herausforderung sei.

Anders als bei Gruppen anderer Sportarten, wird „Butterfl’Ice“ nicht von Sponsoren unterstützt. „Dafür ist unser Sport zu unbekannt. Die Eltern müssen alles selbst bezahlen“, erklärt Voges. Und das kann schnell teuer werden, denn neben Schlittschuhen, Trainingskleidung und Wettkampfoutfits müssen auch die Turnierreisen nach ganz Europa bezahlt werden.

In die Schweiz, nach Frankreich und bald auch nach Schottland fahren die Mädchen im Alter von 12 bis 25 Jahren.

Auf der Deutschen Meisterschaft in Dresden lief das Team von Ilka Voges in der Gruppe „Mixed-Age“ eine dreieinhalb-minütige Kür mit dem großen Thema Robin Hood. Für die Kür stellen die Mädchen unter Anleitung ihrer Trainerin nicht nur die Musik selbst zusammen, sondern entwerfen auch die dazu passende Kleidung und Choreographie.

„Die Konkurrenz war gut, so dass wir nicht damit rechnen konnten zu gewinnen. Aber alles hat sehr gut geklappt“, erzählt Voges, die hauptberuflich als Architektin arbeitet. Für die Zukunft wünscht sich die Trainerin weitere Erfolge und dass der Sport etwas mehr Anerkennung erfährt. In den USA und in Finnland sei das längst der Fall, in Deutschland sei das Synchron-Eiskunstlaufen nach wie vor eine Randsportart.