Theater: Zwischen Liebesglück und Auftragsmord

Das RLT präsentiert mit „I hired a Contract Killer“ die Zugabe der Spielzeit.

Neuss. Das hat doch alles keinen Sinn mehr! Henri ist gesellschaftlich nicht ganz angekommen. Heißt: Er ist einsam. Ein unauffälliger Typ, ein Verlierer, angestellt bei den Londoner Wasserwerken. Jeder Tag ist gleich. Der Trott wird unterbrochen, als Henri seinen Job verliert. Perspektiven? Null. Henri will seinem Leben ein Ende setzen, doch nicht einmal das gelingt ihm.

Also sucht er sich einen Profikiller und vergibt über Dritte den Auftrag. „Doch dann — wie sollte es anders sein — trifft Henri die Liebe seines Lebens“, sagt Regisseur Michael Mertins. „Jetzt will er nicht mehr sterben.“ Es beginnt eine aberwitzige Flucht vor dem selbst angeheuerten Mörder. „Zurücknehmen lässt sich der Auftrag nicht. Das ist die skurrilste Geschichte dieser Spielzeit.“

Das Stück „I hired a Contract Killer oder Wie feuere ich meinen Mörder“ ist die Zugabe des Rheinischen Landestheaters. „In jeder Spielzeit bringen wir zwölf Stücke auf die Bühne. Hat unser Regisseur Luft für mehr, gibt es eine Zugabe“, erklärt Dramaturgin Alexandra Jacob.

Dabei mussten sich die Macher auf zwei Schauspieler beschränken — parallel läuft die große Produktion „Viel Lärm um Nichts“. Mertins: „Das Stück sieht zehn Rollen vor, das heißt, die Schauspieler wechseln ihre Figuren.“ Anhand der Spielweisen und Requisiten soll das jedoch deutlich werden.

Das Stück ist für Michael Mertins die Abschlussarbeit: „Ich beende mit der Premiere meine Assistenzzeit am RLT und werfe mich als freier Regisseur auf den Markt“, sagt der 32-Jährige. Auch die beiden Schauspieler Christiane Nothofer und Matthias Brüggenolte verlassen das Theater mit Ende der Spielsaison und wollen sich Film und Fernsehen widmen.

Die Premiere am Samstag ist ausverkauft, für die Aufführungen am Dienstag, 14. Juni, Mittwoch, 15. Juni, 20 Uhr, und Sonntag, 26. Juni, 18 Uhr, gibt es Karten für zehn, ermäßigt fünf Euro.