Trauerhalle in Gustorf soll ein Kolumbarium werden
Die Gebäude in Kapellen und Neurath sollen stillgelegt, die Halle in Hülchrath verkauft werden.
Grevenbroich. Die Stadt will auf ihren Friedhöfen eine Angebotslücke schließen: Die Trauerhalle auf dem Gustorfer Waldfriedhof soll als Kolumbarium mit zwei Urnenwänden hergerichtet werden. Der Landschaftspflegeauschuss wird sich am Dienstag, 16. Juni, auch mit anderen Friedhofshallen befassen. Der Arbeitskreis Bestattungswesen des Gremiums schlägt vor, die Zahl der Hallen um drei auf neun zu verringern, um Kosten zu senken.
Nun liegen konkrete Vorschläge auf dem Tisch: Die Gebäude in Kapellen und Neurath sollen stillgelegt werden, aber stehen bleiben. Die Halle in Hülchrath soll verkauft werden. In Elsen muss die Stadt dagegen kräftig investieren: Wegen erheblicher Schäden sollen die Aufbahrungsräume dort umziehen, Kostenpunkt für den Umbau: 195 000 Euro.
Seit Jahren stehen die Friedhofsgebäude bei Verwaltung und Politik auf dem Prüfstand, der Arbeitskreis hatte 2014 erste Vorschläge vorgelegt. Pro Jahr wendet die Stadt für zwölf Gebäude insgesamt 270 000 Euro auf, dabei sinkt die Zahl der Nutzung von Hallen und Leichenzellen.
Zudem müssten mehrere Anlagen für den weiteren Betrieb kräftig saniert werden. Für Gustorf, Hülchrath und Neurath hat die Verwaltung insgesamt 178 000 Euro für Erneuerungsarbeiten errechnet. Nach der Außerbetriebnahme der selten genutzten Gebäude in Kapellen, Hülchrath und Neurath fallen zwar weiterhin Ausgaben an, aber in geringerem Umfang.
Doch Stilllegung soll nicht der einzige Weg zur Kosten-Verbesserung sein. „Wir wollen neue, nachgefragte Bestattungsformen bieten, damit Grevenbroicher bei der Beerdigung ihrer Angehörigen nicht in andere Kommunen abwandern“, erklärt Ausschuss-Vorsitzender Ralf Cremers (CDU). Bei Urnenwänden hinkt die Stadt anderen Kommunen hinterher.
Für Gustorf schlägt die Stadt zwei Urnenwandanlagen vor, die bogenförmig in der Trauerhalle aufgebaut werden sollen. Die insgesamt 48 Nischen bieten Platz für jeweils zwei Urnen. Die Kosten beziffert die Verwaltung mit 50 000 Euro.
„Mit dem Kolumbarium wollen wir testen, ob dieses Angebot angenommen wird“, sagt Ralf Cremers. „Wir können uns auch eine Erweiterung der Anlage oder Kolumbarien auf anderen Friedhöfen vorstellen.“ Das Gebäude in Gustorf soll zunächst weiterhin auch als Trauerhalle dienen.
Handlungsbedarf besteht aber auch in Elsen, wegen der häufigen Nutzung der Trauerhalle ist dort aber nicht an Stilllegung gedacht. Die Friedhofsgebäude weisen erhebliche Risse nach Absackungen im Keller und Erdgeschoss auf, die Sanierung ist laut Verwaltung nicht sinnvoll. Die Toiletten mussten bereits aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, die Stadt hat daher mobile Toilettenhäuschen auf dem Friedhof aufgebaut.
Der Vorschlag der Verwaltung für die Zukunft: Das leerstehende Wohnhaus für den früheren Friedhofswärter wird umgebaut: 2015 sollen Toiletten eingebaut, 2016 unter anderem Aufbahrungsräume geschaffen werden. Danach soll eines der bisherigen Friedhofsgebäude komplett abgerissen werden.