Trio verabschiedet sich mit Sieg
Hockey-Zweitligist HTC Neuss schlägt SW Köln 5:1. Den Aufstieg sichert sich aber der Polo Club Hamburg.
Neuss. Der 5:1 (2:0)-Heimsieg im Saisonfinale der 2. Hockey-Bundesliga über Schwarz-Weiß Köln dürfte nur eine Fußnote in der Geschichte des HTC SW Neuss bleiben. Denn Platz eins und damit den Aufstieg sicherte sich der Hamburger Polo Club mit einem 5:0 (2:0)-Sieg beim Schlusslicht Klipper THC. Neuss bleibt Tabellenzweiter.
Und doch wird die Partie des HTC einen festen Platz im Gedächtnis der gar nicht mal so kleinen Sportfamilie im Rhein-Kreis bekommen, markierte sie doch das Ende einer Ära: In Kapitän Christoph Martial (35), Philipp Weide (35) und Steven Dühr (33) nahmen drei Akteure ihren Hut, die für alle Ewigkeit mit dem HTC verbunden schienen.
Dass ihm der ganz große Triumph verwehrt blieb, sieht Martial gelassen. „Titellos abzutreten, damit habe ich meinen Frieden gemacht“, versicherte er schmunzelnd. Als bitterste Niederlage bezeichnet er ohnehin „Platz zwei beim Malwettbewerb auf der Weihnachtsfeier der Knaben D 1990.“
Weide holte 2002 mit Gladbach den DM-Titel auf dem Feld, schaffte es Anfang dieses Jahres als polnischer Nationalspieler auf Rang vier der Hallen-EM. Während er seine Karriere mit Dühr an seiner Seite beim HC Essen als spielendes Trainerduo unterklassig ausklingen lassen will, ist für Martial definitiv Schluss. Aber: Über seinen ältesten Sohn Philipp (11) bleibt er Schwarz-Weiß erhalten. Der Filius geht bei den Knaben des HTC auf Torejagd.
Abwehrchef Martial wird seinem Team sehr fehlen; seine Sprüche genauso wie seine Präsenz auf und abseits des Spielfeldes. „Ich war ja nie der Übertalentierteste oder der Beste, aber das habe ich durch Ausstrahlung und Stellungsspiel wettgemacht.“
Weide alias „P.W.“ ist durch seine Last-Minute-Tore in den hochdramatischen Derbys gegen den Düsseldorfer HC und sein mitunter überbordendes Temperament bekannt. Auch wenn er etwas ruhiger geworden ist, der Rat, den ihm sein früherer Coach Omar Schlingemann einst mit auf den Weg gab, gilt noch immer: „Philipp, benutz’ Deinen Kopf.“
Genau das wird Martial wohl am meisten vermissen: „Wenn du einen wie P.W. auf dem Platz siehst, denkst du doch, der hat einen Pfeil im Kopf. Aber es war einfach geil, mit Typen wie ihm oder auch Sebastian Draguhn zu spielen.“
Letzterer traf gegen SW Köln indes gleich viermal, Cedric Heimbach einmal. Für Draguhn waren es die Saisontore 22 bis 25.