Stadt will kein Spielhallen—Mekka
Die Politik soll die Ansiedlung in Weckhoven verhindern. Ausschuss diskutiert Ladenzentrum.
Weckhoven. Die Stadt hat angekündigt, die Zahl der Spielhallen bis Mitte 2021 von derzeit 27 auf fünf zu reduzieren. Ein Interesse, dass sich diese Vergnügungsstätten an anderer Stelle im Stadtgebiet neu ansiedeln, hat sie nicht. Der Planungsausschuss soll deshalb in seiner morgigen Sitzung allen Versuchen, das Ladenzentrum Otto-Wels-Straße zum Mekka der Zocker und Automatenspieler zu machen, einen Riegel vorschieben. Die Probleme des Nahversorgungszentrums löst das aber nicht.
Für Planungsdezernent Christoph Hölters steht die Vermietung von Ladenlokalen an Spielhallen-Betreiber oft am Ende einer Abwärtsspirale. „Trading-down-Effekt“ heißt das in der Planer-Sprache. Gemeint sei, dass Billiganbieter bessere Angebote ersetzen und am Ende das Image eines ganzen Standortes beschädigt ist.
Für Weckhoven soll morgen die Aufstellung eines Bebauungsplanes beraten werden. Aus dem Kerngebiet soll das Ladenzentrum in ein Mischgebiet und Besonderes Wohngebiet umgewandelt werden. Vom Gesetz her sind auch in solchen Zonen Vergnügungsstätten in Ausnahmefällen zulässig, doch soll das durch weitergehende Festlegungen unterbunden werden.
Ein Argument ist der Jugendschutz. In der Ladenzeile wurde vor Jahren ein Jugendtreff etabliert. Auch das war eine kleine Verlegenheitslösung, weil sich für frei werdenden Lokale immer schwerer Geschäfte finden ließen. Daran änderten auch die 2007 mit Geld vom Land finanzierten Versuche zur baulichen Aufwertung der Ladenzeile wenig.
Aktuell werde die Otto-Wels-Straße im Rahmen eines Ortsmittelpunkt-Konzeptes neu untersucht, teilt die Verwaltung mit. In dem Zusammenhang geht es darum, ob ungenutzte Räume für soziale Zwecke oder als Treff — etwa für Vereine — zur Verfügung gestellt werden können. -nau