HTC startet mit Verfolgerduell in Köln in die Rückrunde

Der Neusser Hockey-Zweitligist kann mit einem Sieg bei BW Köln den Druck auf Spitzenreiter Hamburg aufrechterhalten.

Foto: Woitschützke

Neuss. Die Vorbereitung war wegen des zähen Winters eher suboptimal. „Richtig im Training sind wir erst seit rund drei Wochen“, sagt Trainer Matthias Gräber. Doch die Stimmung könnte beim HTC SW Neuss vor dem Rückrundenauftakt bei Blau-Weiss Köln (heute 16.15 Uhr) schlechter sein. Der Blick auf die Tabelle der Zweiten Hockey-Bundesliga und die Erinnerung an den letztlich souveränen Klassenverbleib in der Hallen-Bundesliga lassen Teammanager Stephan Busse ganz entspannt in Teil zwei der Feldsaison gehen. „Wir können guten Gewissens in die Rückrunde starten.“

Tomasz Górny, an der Seite von Philipp Weide für Polen bei der Hallen-WM im Einsatz, hat sein Engagement beim Tabellenzweiten verlängert. Ursprünglich hatte der Routinier nach der Hallenrunde nach Berlin reisen wollen, nun aber könnte er noch länger an der Jahnstraße bleiben. Eine immense Verstärkung für den HTC, ist Górny doch fast auf jeder Position einsetzbar.

Auf Sibtain Raza muss Neuss hingegen in der Rückrunde verzichten. Der Stürmer war über den Winter jobmäßig an sein Heimatland Pakistan gebunden, hätte erst frühestens in der übernächsten Woche zum Team stoßen können. „Das lohnt sich dann nicht mehr“, sagt Busse. Über einen Kontakt von Abwehrchef Christoph Martial hat der US-Amerikaner Amrit Beaty aus Los Angeles den Weg nach Neuss gefunden. Nach seinem Uni-Abschluss möchte sich der junge Kalifornier in der deutschen Liga nun sportlich weiterbilden. Gräber sagt über den 20-Jährigen, der mit dem fast gleichaltrigen Ukrainer Oleskii Bielozerov eine Wohngemeinschaft bildet: „Er ist jung, schnell, technisch gut und motiviert. Er wird bei uns schon seine Spiele machen.

Den HTC Neuss trennt nur ein Punkt vom Tabellenführer Hamburger Polo Club — und doch ist der Aufstieg für den HTC offiziell kein Thema. „19 von 27 Punkte geholt — das ist schon ein Brett“, sagt Gräber, mahnt aber sogleich: „In der Hinrunde haben wir viele Punkte geholt, wo der Hockey-Gott auf unserer Seite war. Aber wir haben keinen Druck.“ Während die Schwarz-Weißen längerfristig planen, zählt für Polo ganz offensichtlich nur der Aufstieg. In der Winterpause durfte der in der Hansestadt als Coach fungierende Olympiasieger Matthias Witthaus sein ohnehin schon erstklassig besetztes Team noch einmal kräftig verstärken.

Auch BW Köln würde gerne rauf ins Oberhaus. In Basti Lehrke und Leif Scherer (SW Köln) sind indes zwei Stammspieler von Bord gegangen. Das Hinspiel gewann der HTC mit 3:2, eine weitere Niederlage würde wohl alle Aufstiegsträume der Kölner platzen lassen. Darum sagt Gräber: „Alle Wege führen über Neuss.“