Infos zur Barriere auf Nüsser Platt

Der Heimatverein Gartenvorstadt enthüllte an dem Denkmal eine neue Infotafel. Ein QR-Code belehrt in vielen Sprachen.

Foto: woi

Reuschenberg. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, heißt ein bekanntes Sprichwort, im Falle des Heimatvereins Gartenvorstadt Reuschenberg muss es wohl besser heißen: „Steter Tropfen bricht das Eis und pflanzt schließlich auch Bäume.“ An zwei Terminen am Freitagvormittag konnte die Vorsitzende Marlene Conrads gleich zwei Projekte ihres Vereins abschließen. Zuerst ging es ins Grüne, im Arboretum wurden drei Bäume gepflanzt, im Anschluss enthüllten die Beteiligten am Barriere-Denkmal eine neue Infotafel.

Das Kunstwerk Schlagbaum steht an historischer Stelle, denn noch in preußischer Zeit wurden dort Wegegelder kassiert. „Die alte Tafel war stark verwittert und immer wieder wurde der Wunsch laut, ob sie nicht ersetzt werden könnte“, sagt Conrads. Im August 2016 traten die Heimatfreunde schließlich an die Verwaltung heran. Schnell war klar, es wird eine Tafel des Heimatvereins. Aber sie soll das Design der Neusser historischen Infotafeln bekommen.

Neben dem Text von Stadtarchivar Jens Metzdorf und alten Bildern ist die Tafel auch mit einem QR-Code versehen, um die Informationen in anderen Sprachen zu hören. Der Text auf Nüsser Platt wird von Helga Peppekuss eingesprochen, eine Kostprobe gab es bereits bei der Enthüllung. Die Kosten für die Tafel stemmt der Heimatverein, mit Hilfe der Neusser Sparkasse, die einen Zuschuss von 50 Prozent gab.

Für Conrads ist die Infotafel ein gutes Beispiel für gelungene Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Ein weiteres Beispiel ist die vorhergehende Baumpflanzaktion. Das Engagement der Reuschenberger für ihr grünes Kleinod gestaltete sich lange schwierig. Seit der Gründung des Vereins im Jahr 2000 setzten sich die Heimatfreunde für den Erhalt und die Pflege des tertiären Arboretums, einem lebendigen Baummuseum, ein. Der Wald zwischen Aurinstraße und Erft drohte immer mehr in Vergessenheit zu geraten, Hinweise fehlten und der Pflegezustand war bedenklich. Erst als zusammen mit dem Bürgerforum Umwelt und Stadtentwicklung der „neuss agenda 21“ eine Beschwerde formuliert wurde, kam Bewegung in die Sache.

Inzwischen hat der Verein schon dafür gesorgt, dass Infotafeln wieder lesbar sind, Renovierungsarbeiten werden folgen. Nun spendete der Verein auch drei neue Bäume — ein Judasbaum, ein Taschentuchbaum und ein Zürgelbaum wurden feierlich eingepflanzt. Die „großen Brüder“ waren dem letzten Sturm zum Opfer gefallen. Zusammen mit der „neuss agenda 21“ realisierten die Gartenvorstädter auch eine Broschüre, die über das lebendige Baummuseum aufklärt und die Wege zum versteckten Kleinod an der Erft erklärt.