Der Partymacher der Further Sebastianer

Am Wochenende wird die Schützenfestsaison eingeläutet. Organisator ist Festwirt Heinz Vontz.

Foto: Woitschützke

Nordstadt. Um sein Alter macht Heinz Vontz ein Geheimnis. „Ich bin schon lange im Rentenalter“, sagt er und fügt scherzhaft hinzu: „Wenn ich mein Alter verrate, rufen zu viele an, wenn ich einen runden Geburtstag habe.“ Seit 1971 ist Vontz Geschäftsführer des Familienunternehmens Hochhausen OHG mit Sitz in Bedburg, das sich auf Festzelte und Festservices spezialisiert hat. In jenem Jahr übernahm er die Firma von seinem verstorbenen Schwiegervater Heinrich Hochhausen. Seit mehr als 50 Jahren ist das Unternehmen auch auf der Neusser Furth aktiv, kümmert sich unter anderem um Zelte, Dekoration und Ausschank.

Das Festzelt an der Kaarster Straße wurde bereits in der vergangenen Woche aufgebaut. Schließlich stehen für die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth feierliche Tage an, deren Höhepunkt das Königsschießen am morgigen Samstag ist. „Der Vogelschuss auf der Furth läutet für mich die Schützenfestsaison ein“, sagt Vontz, der auch selbst als Schütze aktiv und Mitglied im Neusser Tambourcorps „In Treue fest“ ist.

In Neuss kennt man Vontz nicht nur in der Nordstadt, sondern auch in Norf, Grimlinghausen, Vorst, Weckhoven oder Schlicherum, wo er sich regelmäßig um die Bewirtschaftung der Schützen kümmert und alles zur Verfügung stellt, was man zum Feiern braucht. Trotz seines hohen Alters — wie hoch es auch immer sein mag — fährt er grundsätzlich alle Veranstaltungen persönlich ab. „Auch oft zweimal, je nachdem, wie der Bedarf ist“, sagt er. Auch um die Getränkenachlieferung kümmert er sich höchstselbst. „Wenn etwas fehlt, sagen es unsere Leute mir direkt. Denn ich sage den Besuchern nur ungern, dass wir etwas nicht haben“, sagt Vontz.

Das große Hauptzelt — zwei Tage hat die knapp zehn Mann starke Kolonne gebraucht, um es aufzubauen — wird auch für die Veranstaltungen in den nächsten Wochen an der Kaarster Straße zu finden sein. Zum großen Schützenfest auf der Furth kommt dann noch ein großes, 15 Meter breites Zelt für die Bewirtschaftung hinzu. „Mit Prosecco-Bar“, sagt Tochter und Prokuristin Sabine Vontz.

Für Jochen Hennen, im dritten Jahr Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth, ist die Arbeit mit Vontz bereits Routine. „Das ist alles eingespielt“, sagt er. Bereits im Februar werden die ersten Vorgespräche geführt, dann geht es in die Detailplanung. Doch da längst alle Vorbereitungen getroffen wurden, können sich Hennen und Co. nun voll und ganz auf die anstehenden Feierlichkeiten freuen. „Die Vorfreude ist sehr groß — auch darüber, dass wir in vier Wochen unser Volks- und Heimatfest feiern werden.“

Dass die Saison wieder losgeht, merkt Vontz daran, dass es leerer wird in seiner mehreren tausend Quadratmetern großen Lagerhalle, in der sich im Winter — also außerhalb der Saison — sämtliche Artikel stapeln. Wenn man so möchte, ist Vontz der Mann für alles. Schließlich führt er auch die Gespräche mit der Stadt, die die Wiesen mähen muss, bevor die Zelte aufgebaut werden. Und dass der Untergrund bei seiner Arbeit besonders wichtig ist, macht Vontz mit einem Beispiel deutlich: „Manchmal kommen wir mit den Fahrzeugen kaum auf die Plätze, weil sie so matschig sind.“