Ausschüsse stimmen für Bau der Rettungswache neben Feuerwehr
Nicht alle Mitglieder waren einverstanden. Kritisiert wurde, dass sich die Feuerwache durch den Nachbarbau nicht erweitern ließe.
Kaarst. In der zusammengelegten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses (BUNA) und des Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschusses (HWFA) haben die Ausschussmitglieder jetzt dem Bauprogramm zur Errichtung der Rettungswache auf dem Gelände der Feuerwache an der Erftstraße zugestimmt. Bei insgesamt 21 Stimmen für den Bau sprachen sich 13 Mitglieder dagegen aus.
Die Rettungswache soll als zweigeschossiger Anbau, der sich in Form und Materialität an der bestehenden Feuerwehr orientiert, an die bestehende Fahrzeughalle der Feuerwehr östlich angebaut werden. Im Erdgeschoss sind die Fahrzeughalle sowie die Funktionsflächen angelegt. Im Obergeschoss werden Umkleiden, Sanitäreinrichtungen sowie die Sozialräume eingeplant.
Anneli Palmen, SPD-Vorsitzende
Mit diesem Plan kehrt die Verwaltung zurück zu der Version, die bereits vor zwei Jahren angedacht war. Geplant ist, dass die alarmierten Rettungskräfte die bestehende Alarmausfahrtsanbindung der Feuerwache an die Neersener Straße mitnutzen können.
Das Programm, vorgestellt von Sigrid Burkhart, Technische Beigeordnete der Stadt, stieß nicht bei allen Anwesenden auf Zuspruch. Hauptkritikpunkt war, dass mit dem jetzt geplanten Anbau der Rettungswache eine Erweiterung der Feuerwehr ausgeschlossen ist. „Wenn man eine weitere Fahrzeughalle braucht, dann ist die Möglichkeit vertan“, sagte SPD-Vorsitzende Anneli Palmen, die die aktuelle Planung als nicht zukunftsweisend ansieht. Diese Meinung vertrat auch Heinrich Hannen von den Grünen. Auch er befürchtet eine „verbaute“ Chance, die Feuerwehr im Bedarfsfall erweitern zu können und hätte lieber eine Rettungswache „auf der grünen Wiese“.
Lars Christoph, Vorsitzender der CDU, hingegen hält den Standort für vernünftig. „Wir wollen das Thema jetzt auf den Weg bringen. Wir haben momentan eine ungenügende Versorgung, darum wollen wir uns kümmern.“ Man müsse Prioritäten setzen und dazu gehöre, die Rettungswache voranzubringen, sagte Christoph. Die Lösung sei zudem abgestimmt mit den Maltesern als Betreiber der Wache sowie der Feuerwehr.
Palmen warf ein, dass man bereits vor zwei Jahren eine nachhaltige Lösung hätte erarbeiten können. „Und die Feuerwehr hätte sich sicher auch eine andere Lösung vorstellen können“, sagte die SPD-Vorsitzende. Der Erste Beigeordnete Sebastian Semmler entgegnete, dass die Fläche, auf der jetzt die Rettungswache entstehen soll, ohnehin nicht ausgereicht hätte für das, was die Feuerwehr perspektivisch an Platz benötige.
„Wir müssen dem Kreis im Hinblick auf die Anordnung der Rettungswache eine Lösung anbieten, auf der anderen Seite aber offen sein für Erweiterungsmöglichkeiten der Feuerwehr. Wir sind gut beraten, wenn wir die eine Erweiterung der Feuerwehr mit dem Ergebnis der Brandschutzbedarfsplan abgleichen und dafür das westliche Grundstück nutzen“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus. Die Baukosten werden getragen von der Stadt Kaarst. Der Mieter ist aber der Rhein-Kreis. Nienhaus: „Änderungen, die zu Kostenerhöhungen führen, werden sich letztendlich auch auf den Mietzins auswirken.“