Viele Ausfälle bereiten dem TSV Sorgen

Mit 4:2 Punkten ist der Start nach der WM-Pause geglückt. Doch bei Bayer Dormagen trüben viele Verletzungen die gute Stimmung.

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Eigentlich sollte überm Höhenberg die Sonne scheinen: Mit 4:2 Punkten ist Bayer Dormagen nach der WM-Pause der Zweiten Handball-Bundesliga gut aus den Startlöchern gekommen. Und mit 6:4 Zählern steht der Aufsteiger in der oberen Hälfte der Rückrundentabelle. „Am Saisonauftakt hatten wir zum gleichen Zeitpunkt 4:6 Punkte“, vergleicht Handball-Geschäftsführer Björn Barthel die Lage.

Trotzdem ist die Gemütslage eher bedrückt beim Neuling. Schuld ist zum einen der Spielplan, der ihm mit dem Tabellendritten TV Bittenfeld (heute 19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) und Spitzenreiter SC DHfK Leipzig (6. März, 19.30 Uhr, Arena Leipzig) innerhalb von nicht einmal einer Woche die vermeintlich schwierigsten Aufgaben beschert, die die Liga zu bieten hat. Schuld sind zum anderen die personellen Probleme, mit denen sich der Aufsteiger herumschlagen muss: Rechtsaußen Peter Strosack fällt mit angerissenen Kreuzbändern mindestens zwei Monate aus. Wann Neueinkauf Marijan Basic zum ersten Mal auflaufen kann, ist wegen einer Einblutung im Oberschenkel offen. Mannschaftskapitän Dennis Marquardt lag mit Grippe flach. Auch musste Bastien Arnaud das Training am Mittwoch vorzeitig beenden. Was der Franzose genau hat, wusste Jörg Bohrmann noch nicht. „Aber wenn Dennis und er ausfallen, muss ich eine komplett neue Abwehrformation basteln“, sagt der Trainer — was gegen den drittbesten Angriff der Liga nicht gerade förderlich wäre.

Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Bei aller Wertschätzung für den Leistungssprung, den Peter Strosack gemacht hat, „haben wir in Robin Doetsch einen Rechtsaußen, der schon in etlichen Spielen bewiesen hat, wie wichtig er für die Mannschaft ist“, sagt der Trainer. Und in Sachen Deckung ist ihm bislang immer etwas eingefallen — vielleicht probiert er es ja mit dem bislang weitgehend nur offensiv eingesetzten Max Bettin, der bei den Junioren oft hinten agiert hatte. Ausfälle lassen sich mitunter auch durch Stimmung auffangen — und die ist trotz allem gut beim Aufsteiger: „Die Jungs haben jetzt gemerkt, wie viel Spaß Gewinnen macht“, sagt Jörg Bohrmann, „deshalb würden wir am liebsten direkt nachlegen.“ Er weiß aber, dass dafür „gegen einen Gegner wie Bittenfeld bei uns alles stimmen muss: Disziplin, taktische Umsetzung und Fehlerquote.“ Dass die Gäste ihre letzten beiden Begegnungen in Emsdetten (22:24) und gegen Bad Schwartau (23:24) verloren, möchte Bohrmann nicht überbewerten: „Da haben nur Kleinigkeiten gegen den TVB entschieden. Ich würde da nicht von einer Krise sprechen.“

Doch tut auch seiner Kollege Jürgen Schweikardt nicht: „Wir verschließen nicht die Augen vor dem, was schiefgelaufen ist. Wir fangen jedoch nicht damit an, an allen möglichen Stellschrauben zu drehen und unser gesamtes Konzept infrage zu stellen.“ Weil von den gegen Schwartau fehlenden Spielern allein Jürgen Müller erneut nicht dabei sein kann, ist er überzeugt, „dass wir wieder ganz anders spielen werden, wenn wir körperlich präsenter auftreten können.“ Trotzdem warnt er vor Dormagen: „Die sind mittlerweile in der Liga angekommen. Für uns wird das ein sehr schweres Auswärtsspiel.“