Viele Neusser Wirte wollen das Rauchverbot wieder abschaffen

Die CDU-Landesregierungen fordert eine Lockerung des Verbots.

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Neuss. Rauchen oder Nichtrauchen — darüber können die Gastronomen seit Mai 2013 nicht mehr selbst entscheiden. Ihre Gaststätten und Kneipen sind rauchfrei. So will es die rot-grüne Landesregierung. Die Oppositionsparteien CDU und FDP wollen das Rauchverbot lockern. Das steht in ihren Wahlprogrammen. Einige Gastronomen in Neuss befürworten eine Lockerung des Verbotes. Andere sind dagegen.

„Wir haben durch das Rauchverbot Gäste verloren. Neue Gäste hinzugewonnen haben wir nicht“, sagt Ralph Heinz von der Kneipe „Flotte Theke“. „Ich würde eine Lockerung des Rauchverbotes auf jeden Fall begrüßen. Die Unternehmen sollten selbst entscheiden, wie sie es handhaben wollen.“ Michael Bott, der Wirt der Kneipe „Im neuen Marienbildchen“, ist ebenfalls für eine Lockerung des Rauchverbotes. „Jeden Tag ist das ein Thema in meiner Kneipe“, sagt er. „Keiner meiner Gäste geht gerne bei Schnee und Regen nach draußen zum Rauchen.“ Der Schankgastronomie würde eine Lockerung gut tun, findet er. Auch Marvin Schorn vom Hamtorkrug fände es gut, wenn er selbst bestimmen könnte, ob in seinem Lokal geraucht wird oder nicht. „Ich würde in einem meiner beiden Gasträume das Rauchen ab Mitternacht erlauben. Dann sind keine Minderjährigen mehr in der Bar und die Küche hat geschlossen“, sagt Schorn.

Anna Kesseler vom Café Alte Post sieht einen Nachteil für die Gastronomen, die nach einer Lockerung weiterhin das Rauchen in ihren Kneipen und Restaurants verbieten. „Wenn das Rauchverbot gelockert werden würde, müssten alle Gastronomen bis zu einem gewissen Grad mitziehen. Das will ich nicht, auch wegen der Gesundheit meiner Angestellten, die nicht vor dem Rauch weglaufen können“, sagt Kesseler. „Bis 22 Uhr kann man das Rauchen noch verbieten, weil bis dahin die Küche offen ist. Aber danach? Da zieht das Argument nicht mehr und die Gäste, die rauchen wollen, würden dann das Lokal wechseln, wenn wir beim Verbot bleiben.“ Gegen eine Lockerung ist auch Walter Theisen vom Café-Restaurant Drusushof. „Die Theke ist dadurch fast ausgestorben“, sagt er. „Aber ich will nicht mehr zurück. Das mit dem Rauchverbot hat sich jetzt so gut eingebürgert.“