Wald-Kita will Kletterpark bauen

Dazu benötigt die Einrichtung Spenden. Mit dem Start sind die Erzieherinnen zufrieden. Es gibt bereits eine Warteliste für Kinder.

Wald-Kita will Kletterpark bauen
Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. So haben viele Ältere noch als Kinder gespielt: in freier Natur, von morgens bis abends. Im Waldkindergarten Langwaden ist das noch möglich. Seit dem 1. August 2015 betreuen dort drei Erzieherinnen zwölf Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren. Ab dem neuen Kindergartenjahr werden es 19 sein. Der Elterninitiativkindergarten hat seine Anfangszeit erfolgreich hinter sich gebracht und kann stolz präsentieren, was er mit den vielen Spenden, mit denen er unterstützt worden ist, auf die Beine stellen konnte.

Birgit Pydde, Vorstandsmitglied des Waldkindergartens

Der 42 000 Euro teure und beheizte Bauwagen war die größte Anschaffung, die sich immer dann rentiert, wenn es draußen zu unwirtlich ist, um im Wald und auf den Wiesen zu spielen. Der zweite Bauwagen mit Kompostiertoiletten und Kleinkinderwickelplatz gehört ebenso zum „Lagerplatz“ des Waldkindergartens wie eine stilvolle Jurte.

Doch der Waldkindergarten soll noch erweitert werden, wofür ebenfalls wieder Spenden benötigt werden, wie Vorstandsmitglied Birgit Pydde informiert. „Wir möchten einen Kletterpark mit einem Baumhaus bauen“, berichtet sie. Außerdem sollen im Frühjahr Beete angelegt werden, so dass die Kinder Blumen und Gemüse anpflanzen können.

Für den Waldkindergarten gibt es sogar schon eine Warteliste, obwohl die Eltern neben dem einkommensabhängigen Betreuungstarif einen Zuschlag von vier Prozent für den Träger plus den Vereinsbeitrag von 60 Euro pro Jahr zahlen und auch Dienste übernehmen müssen. Diese Dienste bestehen zum Beispiel aus dem Putzen des Bauwagens oder der Wasserbeschaffung. Denn im Toilettenwagen gibt es kein fließendes Wasser.

Erzieherinnen und Eltern sind aber vom Modell „Waldkindergarten“ überzeugt, wie Birgit Pydde und Kindergartenleiterin Christina Heck bestätigen. „Unsere Kinder sind gesünder als die Kinder in geschlossenen Kitas“, meint Pydde, die gleich zwei Kinder im Waldkindergarten hat. Die üblichen Kinderkrankheiten gebe es in der Regel in Waldkindergärten nicht, berichtet auch Heck. „Das liegt daran, dass wir kaum in geschlossenen Räumen sind und sich die Krankheitserreger nicht so leicht übertragen können“, sagt Heck.

Neben Überlegungen für eine Waldschule (siehe Kasten) gilt Pyddes Konzentration derzeit dem weiteren Aufbau des Waldkindergartens, wo die Kinder nun bald ihren ersten Frühling unter den Bäumen und auf den Wiesen erleben werden. Und auch der benachbarte Klostergarten stehe den „Waldkindern“ offen, freut sich die Mutter.