Wartehäuschen sind fehl am Platz
An ihrem derzeitigen Standort sind sie nutzlos, woanders könnten sie Pendler vor der Witterung schützen.
Grevenbroich. Am Ortsausgang von Neubrück stehen drei Wartehäuschen, an denen seit Jahren kein Bus mehr hält, weil die Linien 869 und 877 schon längst eine andere Route nehmen. Die kleinen Hallen — zwei für Fahrgäste, eine für Fahrräder — sind noch relativ gut in Schuss. Sie könnten ab- und anderswo wieder aufgebaut werden — nämlich dort, wo Buspendler im Regen stehen. Diese Forderung hat die Senioren-Union schon vor langer Zeit formuliert. Die beiden Vorstandsmitglieder Hans Hammelstein und Hubert Hilgers bohren diesbezüglich bereits seit Monaten dicke Bretter im Grevenbroicher Rathaus. Bisher allerdings vergeblich.
Schon Anfang des Jahres hatte die Senioren-Union bei der Stadtverwaltung angeregt, die an der Kreisstraße 33 in Richtung Hülchrath stehenden Häuschen zu verlegen. Ihr Vorschlag: An der Landstraße 201, nahe des Neubrücker Ortseingangs, sei ein guter Standort. „Schon 2006 hat die Stadt den Bürgern zugesagt, dort eine überdachte Haltestelle einzurichten“, erinnert Hans Hammelstein. Der Bauausschuss beschäftigte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach mit der Thematik — zuerst 2008, vorläufig zuletzt, auf Antrag der Senioren-Union, im vergangenen Monat. Zu einer Lösung kamen die Politiker bislang jedoch nicht. Voraussichtlich im März 2018 wollen sich die Politiker im Fachausschuss erneut mit der Sache beschäftigten. „Das dauert alles sehr lange“, bedauert Hammelstein.
Nach Darstellung der Stadt würde sich ein Wartehäuschen-Wechsel an die Landstraße 201 nicht rentieren. Denn laut Fahrgastzählung des Busverkehr Rheinland (BVR) von 2014/15 stiegen an der Haltestelle in Neubrück nur drei bis vier Personen pro Tag ein. Das sieht Hammelstein ein. „Wenn das zu wenig Fahrgäste sind, sollten die Haltestellen zu einer anderen Stelle umsiedeln. Etwa zum Amtsgericht an der Lindenstraße in Grevenbroich, dort stehen oftmals viele Schüler im Regen.“
Ein anderes Argument der Stadt kann er nicht nachvollziehen. Danach soll das Umstellen eines Wartehäuschens mit Kosten von etwa 8000 Euro verbunden sein. Das hält Hammelstein für überzogen: „Das Ab- und Aufbauen und ein paar Kilo Zement fürs Fundament sollen so teuer sein? Das glaube ich nicht.“ Wie lange die verwaisten Wartehäuschen noch in Neubrück stehen werden, ist derzeit ungewiss. Das wurmt Hammelstein. „Das alles wurde für viel Geld angeschafft und steht nun nutzlos in der Gegend herum. Hoffentlich nicht so lange, bis sie vergammelt sind.“