OGS-Betreuung: Neuss wartet auf Entscheidung
Die Landesregierung will die Betreuung flexibler gestalten.
Neuss. Stadt und Träger des offenen Ganztags (OGS) in den Grundschulen warten gespannt auf weitere Schritte aus Düsseldorf. Denn Grundschüler im OGS sollen künftig mehr Freiraum für Aktivitäten außerhalb der Schule bekommen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) teilte mit, es solle ihnen leichter ermöglicht werden, sich regelmäßig zum Beispiel in Sportvereinen, Musikschulen oder Kirchen, Vereinen und Jugendgruppen zu engagieren. Schon zum nächsten Schulhalbjahr solle es „Klarstellungen“ zu Ausnahmen von der Teilnahme an der OGS geben.
Wie dies genau aussehen soll, wird nun mit Spannung erwartet. „Da gibt es viele offene Fragen“, erklärt Tobias Spange vom städtischen Presseamt. „Für die Träger wird die Planung schwieriger, wenn von 25 Kindern am Ende nur zehn da sind — allein schon personell.“ Das Land könne zudem Zuschüsse zurückfordern. Die OGS-Finanzierung fußt auf drei Säulen: Land, Kommune, Eltern. „Auch da muss geklärt werden, wie es finanziell geplant ist“, sagt Spange. Derzeit wird der OGS in Neuss von rund 3300 Kindern wahrgenommen. Zuletzt wurde das Angebot wegen der wachsenden Nachfrage ausgebaut.
Nun kommt der Vorstoß aus Düsseldorf. Die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Troles ist überzeugt, dass dieser „für die Familien mehr Flexibilität im Alltag zwischen Beruf und Familienleben“ bedeute. Bislang ist bei einer Teilnahme an der OGS die Anwesenheit der Schüler in der Regel an fünf Tagen in der Woche bis 16 Uhr Pflicht. „Zum Unmut vieler Eltern, die sich seit langem eine viel flexiblere Handhabung wünschen“, betont Troles. Für eine umfassende Neuregelung soll der Ganztagserlass nun „so schnell wie möglich“ geändert werden. Vorstellbar sei zum Beispiel, dass die Eltern künftig zu Beginn des Schuljahres festlegen, an welchen Tagen ihre Kinder verbindlich in der OGS sind. Das erfordert auch Flexibilität bei der Planung. „Wir warten auf konkrete Vorschläge zur Umsetzung“, betont Spange. abu