Werbering will sich auf weniger Veranstaltungen konzentrieren

Angebote wie die verlängerten Einkaufsabende haben sich aus Sicht der Händler nicht rentiert.

Foto: L. Berns

Grevenbroich. Der Werbering Grevenbroich überprüft seine Veranstaltungen auf Wirtschaftlichkeit. Dabei stehen insbesondere die verlängerten Einkaufsabende wie das Summernight- oder das Moonlight-Shopping auf der Kippe. „Wir wollen das Geld an den Stellen investieren, die uns etwas bringen“, sagt Victor Göbbels, der Vorsitzende der Händlervereinigung. Die Entscheidung darüber soll innerhalb der kommenden Woche fallen. Ob es in diesem Jahr überhaupt noch ein Moonlight-Shopping im November geben wird, hält Göbbels zumindest für fraglich.

Der Werbering will sich in Zukunft mehr auf die zweitägigen Veranstaltungen mit verkaufsoffenen Sonntagen konzentrieren. „Es gibt inzwischen so viele Events wie etwa die neuen Schnäppchenmärkte. Da droht die Gefahr, dass das Angebot zu vielfältig wird“, sagt Tim Grevelhörster, Vorstandsmitglied des Werberings. Victor Göbbels nennt als positives Beispiel den Cityherbst am vergangenen Wochenende: „Das war ein tolles Fest. Es sind nicht nur viele Kunden gekommen, sondern sie waren auch gut gelaunt, haben das Programm genutzt und sich in sich in den Geschäften beraten lassen.“

Die Shoppingnächte hätten sich nach Göbbels Einschätzung nicht rentiert: „Die Mitarbeiter müssen entsprechend bezahlt werden, oder der Chef steht selbst hinterm Ladentisch.“ Zwar würde sich der Handel auch wieder an einem Event wie den Sommernachtslauf beteiligen, aber in einer anderen Form: „Vielleicht, indem Händler und Kunden gemeinsame Laufteams bilden“, schlägt Göbbels vor.

Der für das erste Dezember-Wochenende terminierte Adventszauber wird von diesen Überlegungen nicht tangiert. „Das ist für uns eine sehr wichtige Veranstaltung“, sagt der Werbering-Chef. In diesem Jahr will er auch die Kooperation mit dem Stadtmarketingmanager Robert Jordan und Weihnachtsmarkt-Beschicker Norbert Lupp intensivieren. „Wir wünschen den Weihnachtsmarkt mitten in der Stadt, auch der Handel profitiert davon.“ Was Göbbels sich zudem wünschen würde: „Wenn die Musik auch in die angrenzenden Straßen schallen würde.“ Auch für Robert Jordan ist die Budenstadt, die ab 26. November, auf dem Marktplatz stehen wird, ein Stück Weihnachtstradition. „Diesen Brauch wollen wir auch weiterhin pflegen.“ Mit Victor Goebbels und Norbert Lupp will er zudem über eine mögliche Attraktivierung sprechen.

Ein Angebot, das Norbert Lupp freut: „Man erreicht nur gemeinsam etwas“, sagt der Hemmerdener, bei dem bereits Aufbau-Stimmung herrscht. Er plant wieder 20 Buden auf dem Marktplatz, dazu kommt ein großes Glühwein-Zelt. Aber: „Wir haben noch nicht alle Händler verpflichtet.“ Es sei von Jahr zu Jahr schwieriger, für den langen Zeitraum ein weihnachtliches Angebot mit Qualität zu finden. „Nach einem Krippenbauer habe ich bisher vergeblich gesucht“, schildert Norbert Lupp. Er rechnet noch mit einigen kurzfristigen Zusagen, wenn Beschicker etwa keinen Stand in Weihnachtsmarkt-Hochburgen wie Düsseldorf oder Köln finden.