Werhahn verkauft Mühlen
Der Geschäftsbereich geht an Saalemühle. Werhahn setzt auf andere Sparten.
Neuss. Diese Mitteilung kam am Mittwoch durchaus überraschend: Die Wilh. Werhahn KG verkauft ihre Mühlen einschließlich der Plangemühle, die im Hafen unter anderem das Diamant-Mehl produziert. Die in der Premium Mühlen Gruppe (PMG) zusammengefassten Mühlenaktivitäten gehen an die Bindewald und Gutting Verwaltungs-GmbH. Über den Preis und weitere Modalitäten des Verkaufs wurde Stillschweigen vereinbart.
Zum Vertragsabschluss kam es am Dienstag, er steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörde.
Die Wilh. Werhahn KG mit einem Umsatz von gut 3 Milliarden Euro im Jahr 2012 hat ihren Sitz an der Königstraße. Der Mischkonzern, nach wie vor familiengeführt, umfasst die vier Gruppen Baustoffe, Konsumgüter (Zwilling), Back-Produkte und Finanzdienstleistungen. Nun trennt sich Werhahn von dem Back-Geschäft.
Anton Werhahn (Foto), Vorstandssprecher der Werhahn KG, erklärte am Mittwoch, ausschlaggebend für den Verkauf seien die begrenzten absoluten Ertrags- und Wachstumsaussichten. In den drei anderen Bereichen sei das anders, dort werde man weiterhin expandieren. Er verwies darauf, dass der Käufer aus der Mühlenbranche stamme: „Wir sind überzeugt, dass mit einem Familienunternehmen aus der Müllerei die PMG ihren erfolgreichen Weg der letzten Jahre langfristig fortsetzen wird.“ Auch die Plangemühle mit etwa 160 Mitarbeitern sieht Werhahn für die Zukunft gesichert. „Ich gehe davon aus, dass der Erwerber die Mühle an diesem Standort weiterbetreiben wird. Uns liegen keinerlei andere Hinweise vor.“
Michael Gutting, Geschäftsführender Gesellschafter der Bindewald und Gutting Verwaltungs-GmbH, die wiederum Obergesellschaft der Saalemühle Alsleben ist, verwies am Mittwoch auf das noch ausstehende Votum des Kartellamtes. Bevor die Zustimmung nicht ergangen sei, werde er sich nicht äußern. Gutting betonte allerdings, mit dem Angebot an Qualitätsmehlen wie Diamant und Goldpuder sei die PMG eine gute Ergänzung der bisherigen Aktivitäten der Saalemühle.
Für die Werhahn-Gruppe ist der Verkauf sicherlich ein Einschnitt. „Wir haben uns mit dem Entschluss wirklich nicht leicht getan, schließlich gehört die Mehlmüllerei schon immer zu Werhahn“, sagte Anton Werhahn: „Aber wir müssen uns weiterentwickeln. Und das geht mit den drei anderen Bereichen deutlich besser.“