Kommunalwahl: Neusser Rat wird größer und bunter

CDU in Neuss muss wieder Verluste hinnehmen. In Meerbusch können die Christdemokraten Stimmen dazugewinnen.

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Neuss/Meerbusch. Dieses Ergebnis kann der CDU in Neuss nicht gefallen: Nach starken Verlusten vor fünf Jahren müssen die Christdemokraten bei der Kommunalwahl nochmals Verluste von 4,8 Prozentpunkten hinnehmen. Mit einem Ergebnis knapp unterhalb der 40-Prozent-Marke werden sie im künftigen, deutlich größeren Stadtrat 27 Stadtverordnete stellen.

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Die SPD legt etwas zu und kann mit 27,3 Prozent 19 Sitze einnehmen. Sie holt mit der Neusserfurth (Heinrich Thiel) und dem Barbaraviertel/Bolssiedlung (Hakan Temel) zwei Wahlkreise direkt.

Symbolbild

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Die FDP verliert, kann aber immer noch, nicht zuletzt dank des herausragenden Ergebnisses von Hermann-Josef Verfürth (26,5 Prozent) in Grefrath/Holzheim-Nord, knapp 8,2 Prozent erreichen, das reicht für 6 Sitze im Stadtrat.

Das bedeutet: Das schwarz-gelbe Bündnis wie in den vergangenen fünf Jahre kann es so nicht mehr geben. Der neue Rat vergrößert sich durch Überhangmandate — die CDU holte 27 der 29 Wahlkreise direkt, das entspräche aber nicht dem Wahlergebnis — um stolze zehn Sitze.

Vertreten sind dort neben der CDU als weiterhin stärkster Fraktion die SPD, FDP und die Grünen, die mit einem stabilen Ergebnis von 10,8 Prozent sieben Stadtverordnete stellen. Neu in den Rat kommt die AfD (Alternative für Deutschland) auf Anhieb mit drei Sitzen, ebensoviele erreicht die Linke. Piraten, UWG und BIG ziehen mit jeweils einem Sitz ein.

Besonders spannend machten es die Wähler übrigens in Weckhoven-West, dort hieß es schließlich 383 zu 382: Mit einer Stimme Vorsprung holte Thomas Kattner für die CDU den Wahlbezirk vor Arno Jansen (SPD). Der wird über die Liste in den Rat einziehen. Das beste Ergebnis für die CDU erzielte wieder einmal Heinz Sahnen in Erfttal (56,7 Prozent), für die SPD war Heinrich Thiel mit 37,3 Prozent am erfolgreichsten.

Das Ergebnis in Meerbusch ist eindeutig: Die bisherige Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage (59), als Kandidatin von CDU und Grünen unterstützt, holt 58,22 Prozent der Stimmen und wird Ende Juni Nachfolgerin von Bürgermeister Spindler (CDU).

Die parteilose Sonja Bertini erreicht aus dem Stand 30,56 Prozent, der Einzelkandidat Bernd Westerhausen, der erst fünf Minuten vor Schluss seinen Hut in den Ring geworfen hatte, beachtliche 11,21 Prozent.

Auch wenn sich ihr gutes Abschneiden schon bei den ersten Auszählungen andeutete, blieb Angelika Mielke-Westerlage bei der Wahlpräsentation im Strümper Meerbusch-Gymnasium bis zuletzt zurückhaltend. Am Ende war ihre Freude umso deutlicher: „Ich bin sehr zufrieden und freu’ mich über das gute Ergebnis. Ich werde von einer breiten Mehrheit getragen, und das war mir sehr wichtig. Das gibt Kraft für die Arbeit, die vor uns liegt.“

Bei der Stadtratswahl hat die CDU zwar prozentual zugelegt, hat mit guten 45 Prozent aber die von vielen Christdemokraten zurückersehnte absolute Mehrheit deutlich verpasst und müssen erneut einen Kooperationspartner suchen. Leichte Verluste gibt es bei den Grünen, Gewinne bei der SPD. Schmerzlich sind die Liberalen nach ihrem Höhenflug 2009 auf Meerbuscher Normalmaß und immer noch beachtliche 11 Prozent abgestürzt.

Der Rat wächst von 48 auf 52 Sitze. Die CDU (24) gewinnt einen dazu, die FDP (6) verliert sechs, die Grünen (6) verlieren einen. Die SPD (10) gewinnt zwei Sitze hinzu, die UWG hat künftig drei (plus 1). Piraten und Linke sind neu im Rat und haben wie das Zentrum je einen Sitz.