Wilhelm Fuchs bleibt SSV-Chef

Auf der Sitzung des Stadtsportverbandes waren die Special Olympics NRW und die Tour de France große Themen.

Foto: Woitschützke

Neuss. 2016 war ein sportliches Jahr, 2017 wird ein Jahr des Sports. Auf diese Prognose legte sich Bürgermeister Reiner Breuer fest, der das gegenüber der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes (SSV) mit sportlichen Erfolgen, sportlichen Großveranstaltungen (wie Tour des France und Special Olympics NRW) und einer breiten sportpolitischen Diskussion begründete. Kernstück soll ein Sportgipfel sein, bei dem das Sportentwicklungskonzept Thema sein soll. Erste Beschlüsse hätte der Rat zwar schon getroffen, sagte Breuer mit Blick auf das Bäderkonzept, „doch es müssen noch Prioritäten gesetzt werden“. Dazu, so ergänzte Sportdezernent Matthias Welpmann, sei auch der Input der Vereine selbst gewünscht.

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Das Sportkonzept weist dem Stadtsportverband als Dachorganisation für aktuell 114 Sportvereine neue Aufgaben zu. Welche das sein sollen, wird nach Darstellung des SSV-Vorsitzenden Wilhelm Fuchs nun noch verhandelt. Ein daraus resultierender Mehraufwand für den Verband müsse von der Stadt durch einen höheren Zuschuss ausgeglichen werden, sagte Fuchs und stellte klar: „Auf keinen Fall soll das durch höhere Mitgliedsbeiträge aufgefangen werden.“ Viel zuzusetzen hat der Verband, der aktuell 34 847 Mitglieder (davon 13 319 im Jugendbereich) repräsentiert, auch nicht mehr. Der Kassenbericht von Georg Meyer machte deutlich, dass die Rücklage in diesem Jahr auf 17 585 Euro schmelzen wird, weil im Etat zwischen Einnahmen und Ausgaben eine Lücke von über 7000 Euro klafft. Meyer sprach von einem strukturellen Problem, wobei es kaum Möglichkeiten gebe, die Einnahmen zu steigern. Doch das blieb eine Nebensache.

Fuchs, seit 15 Jahren Vorsitzender des SSV und zum Ende der Versammlung einstimmig für eine weitere Amtszeit gewählt, setzte in seinem Bericht ganz andere Akzente. Er lobte, dass bei den Fußballvereinen die Einsicht in die Notwendigkeit der Kooperation gestiegen ist, wie sie etwa die SG Erfttal und die DJK Gnadental verabredet haben. „Den Jugendleitern der neuen Generation ist klar, dass nur durch eine vereinsübergreifende Sicht der Jugendfußball in allen Jahrgangsstufen erhalten und der Abgang talentierter Jugendlicher in Vereine der Nachbarstädte gestoppt werden kann.“

Fuchs lobte das Sportentwicklungskonzept, das — etwa mit der Übertragung der Schlüsselgewalt für Turnhallen — Vorschläge unterbreite, die ganz im Sinne der Vereine seien. Und er betonte, dass der SSV das Bäderkonzept der Stadtwerke, das Investitionen in Stadt- und Südbad in Größenordnung von 14 Millionen Euro vorsieht, mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis genommen hat. Seine klare Absage an eine Umrüstung der Eissporthalle (etwa für Handballspiele) verband Fuchs schließlich mit der Ankündigung, das Projekt „Neubau einer Veranstaltungshalle“ wieder aufrufen zu wollen. Diese könnte in der Nähe der Eissporthalle gebaut werden, so dass dort ein „Sportzentrum“ Süd entsteht.

Beim Top „Ehrungen“ wurde dem ehemaligen Radsportler Kurt Sitterle die Zinnkanne als höchste Auszeichnung des SSV zuerkannt. Der mit 2000 Euro dotierte Jugendförderpreis ging an den Neusser Eishockey-Verein.