WLAN-Busse fahren bald in Neuss
Zwei neue Niederflurwagen bieten den Fahrgästen zunächst in einer Testphase kostenlosen Zugang zum Internet.
Neuss. Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss rüsten ihre Flotte mit zwei WLAN-Bussen auf. In der vergangenen Woche wurden die beiden jeweils 18 Meter langen Niederflurgelenkwagen mit der erforderlichen Technik ausgerüstet, in den kommenden Tagen sollen sie erstmals über die Straßen rollen. Insgesamt investieren die Stadtwerke rund 600 000 Euro in die beiden neuen Busse. Sie ersetzen zwei ältere Standardwagen aus dem Jahr 2005. Beim WLAN-Betrieb und der erforderlichen Technik kooperieren die Verkehrsbetriebe mit einem Unternehmen aus Berlin. „Die Wagen werden überall dort im Stadtgebiet zum Einsatz kommen, wo Niederflurwagen fahren“, sagt Florian Stein, der bei den Stadtwerken die Abteilung Technik/Materialwirtschaft im Bereich Nahverkehr leitet. Sie werden folglich auf unterschiedlichen Buslinien im Einsatz sein.
Zunächst ist ein dreimonatiger Testbetrieb geplant. Danach soll geprüft werden, ob das Angebot von den Fahrgästen angenommen wird. Die Nutzung ist kostenfrei. „In der Testphase starten wir ohne eine Begrenzung der Datenmenge. Hierfür müssen lediglich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptiert werden“, erklärt Stephan Lommetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss. Außerordentliche Datenmengen werden aber bei einer Busfahrt von einzelnen Nutzern ohnehin nicht verbraucht. Die durchschnittliche Verweildauer bei einer Fahrt liegt zwischen zehn und 13 Minuten.
Ein mobiler LTE-Zugangspunkt sorgt für die Datenverbindung während der Busfahrt. Eine kleine Antenne auf dem Busdach soll den Empfang sicherstellen, während der Fahrt sollen sämtliche Internetdienste verfügbar sein. Die Busse sind von außen gut zu erkennen: Großflächige Aufkleber machen auf das Angebot aufmerksam. Ob es dauerhaft ist, soll nach der Testphase entschieden werden — ebenso wie die Frage, ob in Zukunft weitere Busse mit kostenfreiem WLAN-Netz ausgestattet werden.
Die neuen Busse stammen vom polnischen Hersteller Solaris, der sich bei der europaweiten Ausschreibung durchgesetzt hat. Sie verfügen über eine weiße LED-Innenbeleuchtung sowie weiße Innen- und Außenanzeigen in LED-Technik, sind mit sogenannten Euro-6-Motoren ausgestattet und haben eine grüne Abgasplakette. Die Niedergelenkbusse haben im hinteren Teil („Hinterwagen“) einen zusätzlichen Mehrzweckplatz, der als zweiter Kinderwagenplatz ausgewiesen ist.
Ein Ziel ist außerdem, dass auch Bushaltestellen zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt mit einem kostenfreien WLAN-Angebot ausgestattet werden. Dabei gibt es laut Stadtwerkesprecher Jürgen Scheer allerdings vor allem noch einige technische Details zu klären.
Bürgermeister Reiner Breuer hatte bei der Vorstellung der Plattform „Neuss Digital“, mit der sich Händler und Gastronomen präsentieren, zu Beginn des Jahres darauf hingewiesen, dass ein solches Angebot das kostenfreie WLAN-Netz in der Innenstadt abrunden würde.