WM-Stimmung beim Cup
Quirinus-Cup: Europas größtes Turnier der Jugendhandballer mit 180 Teams.
Neuss. Am Pfingstsonntag kam in der Neusser Stadionhalle noch einmal so richtig WM-Stimmung auf. Beim Einlaufen der Spieler am Finaltag des Quirinus Cup dröhnte aus den Boxen der bei der Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland rauf und runter gespielte Song der Höhner, Nationalhymnen wurden vor jedem Anpfiff abgespielt, und auf den voll besetzten Rängen herrschte fast schon euphorische Stimmung.
"Wenn nicht jetzt, wann dann?", diese wohl rhetorisch gemeinte Frage dürfte sich auch so manche Mannschaft, die das Endspiel des größten Jugendhandball-Turniers Europas erreicht hatte, gestellt haben. Entsprechend motiviert wirkten die jungen Sportler auf dem Spielfeld. Die B-Junioren aus dem slowenischen Celje etwa agierten in der Defensive derart aggressiv, dass die Unparteiischen gleich zwei rote Karten zückten - gewonnen haben die Osteuropäer das Finale gegen Bayer Dormagen dann aber trotzdem.
Dabei sein ist alles, das gilt beim Quirinus Cup nur bedingt. Der Ehrgeiz bei diesem Turnier mit 180 Teams aus ganz Europa ist schon enorm. Das merkt nicht zuletzt, wer vor der Halle das Aufwärmprogramm der Finalisten studiert. Bereits bei den D-Junioren schaut man da in hochkonzentrierte, bisweilen gar verbissene Gesichter, die Augenpaare im Tunnelblick auf das eine, so wichtige Ziel gerichtet. Für die Jungen von Dukla Prag erfüllte sich der Traum, auch wenn die Tschechen im Endspiel gegen Wülfrath die Verlängerung benötigten.
Besonders erfreulich findet NHV-Vorsitzender Holger Trappen das Abschneiden der weiblichen B-Jugend seines Klubs, die souverän den Titel holte: "Wir werden in der Regionalligamannschaft für die kommende Saison darauf verzichten, Spielerinnen von anderen Vereinen zu verpflichten, und stattdessen auf die eigene Jugend bauen. Welch großes Potenzial die hat, konnte man hier ja wieder sehen." Genau das sei ja auch das Ziel des Quirinus Cups - junge Talente an höhere Aufgaben heranführen, sie an den Handballsport zu binden. Und wenn nicht jetzt, wann dann, kann man dies im Land des Weltmeisters erreichen.