Zons wie nie zuvor gesehen
Die Bilder von Heinz-Herrmann Mewißen und Dieter Schuld überraschen: Sie zeigen das Rhein-Dörfchen anders als gewohnt.
Dormagen. "Fotografie ist die Art und Weise, mit Licht zu schreiben und zu zeichnen und dabei Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen." Mit diesem Satz hat Dieter Schuld die Ausstellung "Zonser Impressionen", die er gemeinsam mit dem Fotografen Heinz-Herrmann Mewißen gestaltet, eröffnet. 40 außergewöhnliche Fotos von Zons sind ab sofort in der Tourist-Information zu sehen.
Doch: Was wesentlich ist, liegt im Auge des Betrachters. So ist zwar Zons eines der am meisten abgebildeten Städtchen und "hat mit seiner Schönheit und Idylle bereits in so vielen Abbildungen Zeugnis gefunden", gab auch Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) zu bedenken. Aber die Fotos von Schuld und Mewißen sind dennoch etwas anders als die bisher gezeigten Ansichten der mittelalterlichen Altstadt mit ihrem einzigartigen Ensemble.
Andere Nachtaufnahmen weisen weitere Kuriositäten auf. "Auf einem der Fotos ist ein Ohr zu sehen, weil jemand während der vierminütigen Aufnahme durch das Bild lief", schmunzelt Schuld. Andere Ereignisse sind nicht festgehalten, wie etwa der Gast aus dem Wirtshaus "Zum Türmchen", der seinen Kopf kurz aus der Tür streckte, um nachzusehen, was der Fotograf macht.
Das Ergebnis spricht für sich und ist mitunter sehr unterschiedlich, wie zwei Nachtaufnahmen der Mühlenstraße zeigen. Sie sind zwar aus dem gleichen Blickwinkel aufgenommen, aber mit unterschiedlicher Technik entstanden.
Viele der Fotos zeigen überraschende Details der Bauwerke und architektonische Besonderheiten, die dem Betrachter sonst nicht auffallen. So verschmilzt der Helm des Juddeturms auf einer Aufnahme wie ein Halbmond mit dem tiefschwarzen Nachthimmel. "Die Fotos zeigen Zons aus Blickwinkeln, wie selbst ich sie noch nie gesehen habe", gibt auch Guido Schenk von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft schließlich zu.