Wuppertal ist für Kapellen zu stark

Der SCK hielt vor 1321 Zuschauern zwar gut mit. Mehr war beim 0:2 gegen den Tabellenführer der Fußball-Oberliga aber auch nicht drin.

Foto: Lothar Berns

Kapellen. Es gibt nicht viele Mannschaften in der Fußball-Oberliga, die in der Lage sind, den SC Kapellen völlig aus dem Spiel zu nehmen. Genaugenommen war der Wuppertaler SV sogar das erste Team in dieser Saison, das ohne Gegentreffer aus dem Erftstadion zurückkehrte. Der 2:0-Auswärtserfolg (0:0) des Tabellenführers war allerdings eine wahre Kraftdemonstration.

„Wir haben uns sehr viel vorgenommen, aber da war heute nichts zu machen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Wuppertal jetzt sechsmal in Folge ohne Gegentor gewonnen hat“, musste SCK-Trainer Wolfgang Brück eingestehen.

Er hatte vor 1321 Zuschauern, darunter 750 Gäste aus Wuppertal, eine offensive Variante gewählt hatte. Andrej Hildenberg und George Madatsidis sollten als Doppelspitze Betrieb machen. „Unser Plan war ganz klar, hier mitzuspielen“, sagte Brück. Das sah teilweise sogar recht ansehnlich aus, half freilich aber nicht, weil die Gäste das Zentrum in beeindruckender Weise verriegelten und gleichzeitig in der Lage waren, blitzschnell umzuschalten.

Die Folge waren zahlreiche gefährliche Ballverluste an der Mittellinie, die Wuppertal zielstrebig ausspielte, allerdings erst nach 71 Minuten in Zählbares ummünzen konnte: Joker Enes Topal war zu schnell für alle Kapellener, hatte bei seinem Abschluss allerdings Glück, dass der von Torwart Christopher Möllering parierte Ball zurück auf seinen Kopf und von dort ins Tor gelangte. Eine starke Kombination sorgte sechs Minuten vor Schluss für die Entscheidung. Wieder konnte Möllerings einmal retten, bevor Patrick Nemec entscheidend nachsetzte.

Kapellen kam über Ansätze nicht hinaus. „Im Endeffekt hatten wir keine hundertprozentige Chance. Da hat die Durchschlagskraft völlig gefehlt“, sagte Brück: Wir haben ordentlich mitgehalten. Mehr war nicht drin.“

Ein positives Fazit zog die Polizei. Sie war mit rund 50 Kräften vor Ort und hatte keine Zwischenfälle zu verzeichnen.

Die Fußballer des TSV Meerbusch mussten indes froh sein, dass sie beim 3:3 (3:1) gegen den 1. FC Mönchengladbach einen Punkt ins Ziel retteten. Dabei hatte der gastgebende TSV bis fünf Minuten vor Schluss sogar noch wie der sichere Sieger ausgesehen, das Spiel beherrscht und verdient mit 3:1 geführt. Eine höhere Führung war möglich, doch die Meerbuscher waren zu leichtfertig mit ihren Einschussmöglichkeiten umgegangen.

Als aus heiterem Himmel Gladbachs Maximilian Kuznik zum 2:3 traf — er war von Stefan Galster beim Klärungsversuch angeschossen worden —, sorgte das für völlige Verunsicherung bei den Meerbuschern. So konnte Kuznik in der Schlussminute ausgleichen. In der Nachspielzeit hatte der TSV dann Glück: Ein Schuss der Gäste ging an den Außenpfosten. „Wir haben keine Erklärung für diesen Zusammenbruch“, sagten die beiden fassungslosen TSV-Trainer Olivier Caillas und Robert Palikuca.

In der ersten Halbzeit hatten Suzuki Tzubasa (2.), Lukas Reinert (25.) und Dennis Schmidt (44.) für den TSV getroffen. Drilon Istrefi, der in der nächsten Saison zu den Meerbuschern wechselt, glich zwischenzeitlich aus (4.).